Berlin. Vor der italienischen Urlaubsinsel Elba wurde ein mysteriöses Tier aus dem Wasser gezogen. Die Fotos sorgen auf Facebook für Trubel.

  • Auf der Urlaubsinsel Elba in Italien wurde ein seltener Schweinshai entdeckt
  • Fotos davon machten im Netz die Runde
  • Nicht alle zeigten sich über den toten Fund begeistert

Große Augen, ein Kamm auf dem Rücken, üppige Flossen und Nüstern die an ein Nilpferd erinnern - bei Facebook sorgen Fotos eines ungewöhnliches Fischs für Aufsehen. Gefunden wurde das Tier schon am 19. August im Hafenbecken der Urlaubsinsel Elba vor der italienischen Küste, doch erst durch einen Post der Facebook-Seite Isola d‘Elba App erreichten die Bilder die Menschen im Netz.

Dieses seltene Meersau wurde tot vor der Küste Italiens gefunden.
Dieses seltene Meersau wurde tot vor der Küste Italiens gefunden. © Isola d‘Elba App | Screenshot Facebook

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Bei dem Tier handelt es sich um eine gefleckte Meersau aus der Gattung der Schweinshaie. Der wissenschaftliche Name lautet Oxynotus centrina. Ein äußerst seltener Fund – denn die Tiere gelten als stark gefährdet. Außerdem lebt die Art hauptsächlich im Ostatlantik und im Schwarzen Meer, in einer Tiefe von 100 bis 600 Metern. Dem Menschen begegnet das Tier eigentlich nicht.

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Große Aufregung um die Meersau - doch das Tier war schon tot

Das Exemplar ist mehr als einen Meter lang und wurde leblos im Wasser gefunden und anschließend geborgen. Bei Facebook sorgt der Post allerdings nicht nur für Begeisterung. Offenbar war anfänglich nicht deutlich, dass es sich um ein bereits totes Tier gehandelt hat. Lesen Sie hier: Das sind die lustigsten Tier-Fotos aus dem Jahr 2020.

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Fakten zum Schweinshai:

  • Schweinshaie gehören zu den kleinen Haien
  • Es gibt insgesamt fünf Arten von ihnen, sie können bis zu 1,50 Meter groß werden
  • Im Deutschen werden sei auch Meersäue genannt, sie kommen vor allem im Atlantik vor, werden aber auch im Mittelmeer gesichtet
  • Besonders ist, dass sie sogenannte Leuchtorgane haben, also in der Lage sind, Licht zu erzeugen

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Die Diskussion wurde in Teilen hitzig geführt. So kommentiert eine Nutzerin: "Armes Geschöpf! Ich fühle Wut und Traurigkeit über diese Kreaturen, die definitiv sterben wegen dem unsensiblen und bösen Menschen." Eine andere Userin schreibt: "Denkst du das wirklich? Glaubt ihr, dass ein Fisch, der in 700 m Tiefe und einem bestimmten Druck lebt (ganz anders als unserer), an die Oberfläche kommt und noch am Leben ist?"

Forscher untersuchen seltenen Tierkadaver

Der Betreiber oder die Betreiberin der Seite Isola d‘Elba App erklärt, dass der Fund zu ungewöhnlich war, um ihn nicht zu teilen. "Ich wollte euch nur an diesen sehr besonderen Fotos von diesem Fisch teilhaben lassen, den ich noch nie gesehen hatte", kommentiert Isola d‘Elba App. Der Kadaver wird nun von Forschenden untersucht.

Die Welt der Tiefsee: Gruselig und schön

Farbenfroh und faszinierend: Am Meeresgrund in 6000 Metern Tiefe existieren mehr Korallenarten als in den tropischen Meeren. Manche sind über 4000 Jahre alt – älter als die Pyramiden Ägyptens. Die zweite Folge „Leuchtende Tiefsee“ der ARD-Naturfilmserie „Der Blaue Planet“ nimmt Zuschauer am 26. Februar um 20.15 Uhr mit in die unbekannten Sphären der Tiefsee. Wir zeigen eine Auswahl der beeindruckenden Aufnahmen.
Farbenfroh und faszinierend: Am Meeresgrund in 6000 Metern Tiefe existieren mehr Korallenarten als in den tropischen Meeren. Manche sind über 4000 Jahre alt – älter als die Pyramiden Ägyptens. Die zweite Folge „Leuchtende Tiefsee“ der ARD-Naturfilmserie „Der Blaue Planet“ nimmt Zuschauer am 26. Februar um 20.15 Uhr mit in die unbekannten Sphären der Tiefsee. Wir zeigen eine Auswahl der beeindruckenden Aufnahmen. © WDR/BBC/Charles Fisher
Gruselfaktor: Der in der Tiefsee vorkommende Fangzahnfisch hält einen Rekord unter Fischen. Er hat im Vergleich zu seinem Körper die größten Zähne.
Gruselfaktor: Der in der Tiefsee vorkommende Fangzahnfisch hält einen Rekord unter Fischen. Er hat im Vergleich zu seinem Körper die größten Zähne. © WDR/BBC NHU/Espen Rekdal
Einsiedlerkrabben haben sehr scharfe Fangscheren, mit denen sie das weiche Fleisch ihrer Nachbarn, der Riesenmuscheln, anschneiden.
Einsiedlerkrabben haben sehr scharfe Fangscheren, mit denen sie das weiche Fleisch ihrer Nachbarn, der Riesenmuscheln, anschneiden. © WDR/BBC NHU/Espen Rekdal
Auch der Gießkannenschwamm ist ein Tiefseebewohner. Häufig finden sich in ihm Garnelenpärchen, die als Junglarven Schutz hinter den harten glasähnlichen Schwammwänden suchen. Zu Erwachsenen herangewachsen, sind sie zu groß, um zu entkommen und daher lebenslang in diesem „Käfig einer Ehe“ gefangen.
Auch der Gießkannenschwamm ist ein Tiefseebewohner. Häufig finden sich in ihm Garnelenpärchen, die als Junglarven Schutz hinter den harten glasähnlichen Schwammwänden suchen. Zu Erwachsenen herangewachsen, sind sie zu groß, um zu entkommen und daher lebenslang in diesem „Käfig einer Ehe“ gefangen. © WDR/BBC NHU/Espen Rekdal
Gut geschützt lebt ein Garnelenpärchen hier in einem Gießkannenschwamm.
Gut geschützt lebt ein Garnelenpärchen hier in einem Gießkannenschwamm. © WDR/BBC/Espen Rekdal
Angsteinflößend: Ein Sechskiemerhai auf dem Weg zu einem Walkadaver. In der Tiefsee zählt jede Kalorie. Die großen Haie haben einen sehr langsamen Stoffwechsel und können in der Kälte der Tiefsee ein Jahr ohne Futter aushalten. Das Foto wurde im Tauchboot „Lula“ der Rebikoff-Niggeler-Stiftung aufgenommen.
Angsteinflößend: Ein Sechskiemerhai auf dem Weg zu einem Walkadaver. In der Tiefsee zählt jede Kalorie. Die großen Haie haben einen sehr langsamen Stoffwechsel und können in der Kälte der Tiefsee ein Jahr ohne Futter aushalten. Das Foto wurde im Tauchboot „Lula“ der Rebikoff-Niggeler-Stiftung aufgenommen. © WDR/BBC NHU/Will Ridgeon
Der Pfannkuchentintenfisch lebt in der kalifornischen Tiefsee. Seine Kopfflossen haben ihm den Spitznamen „Dumbo“-Tintenfisch eingetragen.
Der Pfannkuchentintenfisch lebt in der kalifornischen Tiefsee. Seine Kopfflossen haben ihm den Spitznamen „Dumbo“-Tintenfisch eingetragen. © WDR/BBC
Schlammvulkane auf dem Meeresgrund stoßen fußballgroße Methanblasen aus.
Schlammvulkane auf dem Meeresgrund stoßen fußballgroße Methanblasen aus. © WDR/BBC
Auf einer hydrothermalen Quelle siedeln sogenannte Hoff-Krabben. Sie sind wegen ihrer starken Brustbehaarung nach dem Schauspieler David Hasselhoff benannt.
Auf einer hydrothermalen Quelle siedeln sogenannte Hoff-Krabben. Sie sind wegen ihrer starken Brustbehaarung nach dem Schauspieler David Hasselhoff benannt. © WDR/BBC NHU/John Copley
Bei Dreharbeiten in der Tiefsee der Antarktis entdeckten das Team Riesenschwämme, die bis zu 2 Meter groß waren.
Bei Dreharbeiten in der Tiefsee der Antarktis entdeckten das Team Riesenschwämme, die bis zu 2 Meter groß waren. © WDR/BBC
In 650 Meter Tiefe wabert hochkonzentrierte Salzlake in Mulden am Meeresgrund, achtmal salziger als das Meerwasser. Am Rand dieser „Seen im Meer“ leben gigantische Muscheln, Tiefseehummer, Garnelen, Seeasseln und Würmer.
In 650 Meter Tiefe wabert hochkonzentrierte Salzlake in Mulden am Meeresgrund, achtmal salziger als das Meerwasser. Am Rand dieser „Seen im Meer“ leben gigantische Muscheln, Tiefseehummer, Garnelen, Seeasseln und Würmer. © WDR/BBC NHU/Espen Rekdal
Schleppnetze, mit Öffnungen so groß wie ein Fußballfeld, hinterlassen beim Fischfang in der Tiefsee eine wüste Trümmerlandschaft. Auf der Strecke bleiben bis zu 1000 Jahre alte Korallen. Dieser Raubbau in der Finsternis zerstört ganze Lebensräume irreparabel, viele davon unerforscht.
Schleppnetze, mit Öffnungen so groß wie ein Fußballfeld, hinterlassen beim Fischfang in der Tiefsee eine wüste Trümmerlandschaft. Auf der Strecke bleiben bis zu 1000 Jahre alte Korallen. Dieser Raubbau in der Finsternis zerstört ganze Lebensräume irreparabel, viele davon unerforscht. © WDR/BBC
Zwei Jahre lang wurde der erste Tiefsee-Tauchgang in der Antarktis vorbereitet. Besatzung und Kameracrew der „Deep Rover“ waren die ersten Menschen, die jemals in der Antarktis in 1000 Meter Tiefe vordringen konnten.
Zwei Jahre lang wurde der erste Tiefsee-Tauchgang in der Antarktis vorbereitet. Besatzung und Kameracrew der „Deep Rover“ waren die ersten Menschen, die jemals in der Antarktis in 1000 Meter Tiefe vordringen konnten. © WDR/BBC NHU/James Honeyborne
Das Tauchboot „Nadir” bietet Platz für drei Mann Besatzung. Für die Dreharbeiten in der Tiefsee haben die Teams über 1000 Stunden in Tauchbooten unter Wasser verbracht, um Bilder von Landschaften und Verhaltensweisen zu bekommen, die noch niemals zuvor zu sehen waren.
Das Tauchboot „Nadir” bietet Platz für drei Mann Besatzung. Für die Dreharbeiten in der Tiefsee haben die Teams über 1000 Stunden in Tauchbooten unter Wasser verbracht, um Bilder von Landschaften und Verhaltensweisen zu bekommen, die noch niemals zuvor zu sehen waren. © WDR/BBC NHU/Luis Lamar
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Bei dem Hai handelt es sich um ein relativ großes Expemplar. Die gefleckte Meersau erreicht eine Maximallänge von 120 bis 150 Zentimetern, bleibt aber für gewöhnlich bei einer Länge von 55 Zentimetern. Sie ernährt sich von Krebstieren und kleinen Fischen oder Würmern. Für den Menschen ist der Hai ungefährlich. (vad)