Berlin. Eine US-Krankenschwester hat ein drogensüchtiges Baby adoptiert, um das sie sich monatelang kümmerte. Die Frau selbst ist unfruchtbar.

Helden-Tat: In den USA hat eine Krankenschwester ein drogensüchtiges Baby adoptiert. Wie CNN berichtet, könne Liz Smith aus dem US-Bundesstaat Massachusetts keine Kinder bekommen. Sie sei enttäuscht gewesen und frustriert. Doch über eine Adoption habe sie nie wirklich in Erwägung gezogen. Das änderte sich, als sie die kleine Gisele in der Klinik gesehen habe.

Weniger als zwei Kilo habe sie gewogen. Mit nicht mal drei Monaten sei sie schon abhängig von Drogen gewesen, weil ihre Mutter süchtig gewesen sei. Und dann bemerkte die Krankenschwester noch eine andere Sache: Seit mehreren Monaten lag das Baby in der Klinik - und hatte nicht einmal Besuch bekommen.

Drogensüchtiges Baby - Krankenschwester mit Helden-Tat

  • Eine Krankenschwester hat in den USA ein Baby adoptiert, das von Drogen abhängig war
  • Niemand hatte sich um das Kind gekümmert, es wog weniger als zwei Kilo und bekam nie Besuch
  • Die Krankenschwester änderte das

Krankenschwester Liz Smith aus dem US-Bundesstaat Massachusetts hatte jahrelang vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen. Zahlreiche Fruchtbarkeitsbehandlungen schlugen nicht an.

Gisele wurde laut CNN im Alter von wenigen Monaten in das Kinderkrankenhaus Franciscan Children’s eingeliefert worden. Der Säugling war demnach mehrere Wochen zu früh geboren worden. Es wog weniger als zwei Pfund, hatte schwere Gesundheitsproblem.

Nach eigenen Angaben hatte Smith nie eine Adoption in Erwägung gezogen, bis eine Kollegin der heute 45-Jährigen das kleine Mädchen vorstellte. Nachdem sie einige rechtliche Hürden überwunden hatte, konnte sie Gisele schließlich im April 2017 zu sich nehmen.

Behörden entziehen leiblichen Eltern das Sorgerecht

„Es war eine emotionale Achterbahnfahrt“, sagte Smith dem Sender. „Als ich anfing, mich um sie zu kümmern, hatte ich immer das Ziel vor Augen, sie irgendwann wieder mit ihren leiblichen Eltern zu vereinen.“ Doch, obwohl die Eltern sie anfangs unterstützten und sich dem Kind annäherten, blieben die Besuche irgendwann aus, berichtete Smith.

Fakten zur Opioid-Krise in den USA:

  • Jeden Tag sterben in den USA 170 Menschen an einer Opioid-Überdosis
  • Viele Menschen werden in den USA von verschreibungspflichtigen Medikamenten abhängig
  • Donald Trump rief vergangenes Jahr den Notstand aus

Die Behörden entzogen den leiblichen Eltern im vergangenen Jahr dann komplett das Sorgerecht. „Die Nachricht war bittersüß“, sagte Smith. Sie fühlte in dem Moment diese enorme Freude, während die leiblichen Eltern solch eine Enttäuschung erlebten.

Mittlerweile ist Gisele zwei Jahre alt. Sie muss zwar immer noch die meiste Zeit über eine Magensonde ernährt werden, doch ihr Gesundheitszustand verbessert sich immer weiter, berichtet CNN. „Ihre Widerstandsfähigkeit ist inspirierend und ich bin jeden Tag von ihr begeistert“, sagte Smith.

Es ist keine Seltenheit, dass Babys vor allem in den USA drogensüchtig auf die Welt kommen. Es gibt Schätzungen, die sagen, dass alle 19 Minuten ein Kind in den USA drogensüchtig auf die Welt kommt. Im Jahr 2013 kamen etwa 27.000 Babys in den USA mit einer Drogensucht auf die Welt - ein enormer Anstieg. Seit 2003 war der Wert ums Fünffache angestiegen.

Der Drogenmissbrauch in den USA ist längst zum amerikanischen Albtraum geworden. US-Präsident Donald Trump hatte 2017 wegen der Opioid-Krise den nationalen Notstand ausgerufen.

(bekö/mbr)