New York. Honigbienen können künftig in den USA geimpft werden. Damit möchte das Landwirtschaftsministerium die Amerikanische Faulbrut bekämpfen.

Geht es den Bienen schlecht, leidet auch die Lebensmittelversorgung darunter. Und die Artenvielfalt. Laut dem Friedrich-Löffler-Institut ist aktuell die größte Bedrohung für Honigbienen die Amerikanische Faulbrut. Dagegen liegt nun eine Impfung vor.

Es handelt sich um eine äußerst ansteckende, bakterielle Infektion. Der Erreger namens Paenibacillus larvae infiziert und tötet die Bienenbrut. Für Menschen und „erwachsene“ Bienen ist er ungefährlich. Die Krankheit soll sich in den Stöcken sehr schnell verbreiten, so das Institut. Und ist auf der ganzen Welt vorzufinden.

Schutz vor Faulbrut in den USA: Impfung für Honigbienen zugelassen

Jetzt gibt es Hoffnung. Das US-Landwirtschaftsministerium genehmigte zu Jahresbeginn eine Impfung für Honigbienen, die das US-Biotech-Start-up Dalan Animal Health entwickelt hat. Der Totimpfstoff basiert auf abgetöteten Fragmenten des Erreger-Bakteriums und wird den Arbeitsbienen in das Futter gemischt. Die Insekten erhalten also eine Schluckimpfung.

Die Impfung ist ein Fortschritt, vor allem in den USA. Denn auch dort hängt die Lebensmittelproduktion von den Insekten ab. Eine Schätzung von der für Ernährung und Landwirtschaft zuständigen Organisation, genannt FAO, zeigt: Der Erntewert von Nutzpflanzen soll zwischen 235 und 577 Millionen Dollar im Jahr liegen. Ihr Ertrag hängt davon ab, dass die Blüten bestäubt werden.

Ein Durchbruch: Königin gibt den Schutz weiter

Über die Arbeitsbienen geht der Impfstoff in das Gelée Royale. Damit ziehen die Arbeiterinnen die Königinnen auf. Diese nehmen über das Gelée den Impfstoff zu sich. Ein Teil davon wird in den Eierstöcken gespeichert. Die Königin gibt den Schutz an die Larven weiter.

„Unser Impfstoff ist ein Durchbruch beim Schutz von Honigbienen“, sagt Annette Kleiser, Geschäftsführerin von Dalan Animal Health zu der britischen Tageszeitung „The Guardian“. „Wir sind bereit, die Art und Weise, wie wir uns um Insekten kümmern, zu ändern und die Lebensmittelproduktion auf globaler Ebene zu beeinflussen.“„Es ist etwas, das Imker leicht erkennen können, weil es die Larven zu dieser braunen Schmiere reduziert, die einen ranzigen Geruch hat“, so Keith Delaplane weiter, Entomologe an der University of Georgia, der mit Dalan an der Entwicklung des Impfstoffs zusammengearbeitet hat.

Wirksamkeit der Impfung in Österreich nachgewiesen

Die Wirksamkeit der Impfung hat auch eine österreichische Universität im Auftrag von Dalan nachgewiesen. Die Erkenntnisse kann man künftig auch dafür nutzen, um weitere Impfstoffe für andere Bienenkrankheiten zu finden. Ein Beispiel ist die europäische Version der Faulbrut.