Weinstein-Opfer bekommen Millionen – nur nicht von Weinstein
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New York. Filmmogul Harvey Weinstein ist wegen Vergewaltigung angeklagt. Für 25 Millionen Dollar sollen einige Klagen fallen gelassen werden.
Harvey Weinstein schleppt sich ins Gerichtsgebäude in New York. Ein Rückenleiden zwingt den früheren Filmmogul auf eine Gehhilfe. Knapp einen Monat bevor der Prozess gegen ihn beginnt, entschied ein Gericht am Mittwoch, dass Weinstein eine deutlich höhere Kaution hinterlegen muss, , um auf freiem Fuß zu bleiben, als ursprünglich veranschlagt. Ab dem 6. Januar werden zwei der etlichen Fälle aus den Jahren 2006 und 2013 verhandelt. Die Vorwürfe: sexuelle Übergriffe, Belästigung und Vergewaltigung.
Harvey Weinstein: 25 Millionen Dollar für 30 Frauen
Unterdessen konnte sich der 67-Jährige in einigen Zivilfällen offenbar mit Klägerinnen einigen. Nach einem Bericht der „New York Times“ sollen mehr als 30 Frauen mit einer Zahlung über 25 Millionen Dollar entschädigt werden. Das Geld würde unter den Klägerinnen aufgeteilt, so der Bericht. Im Gegenzug würden die Klagen fallen gelassen.
Harvey Weinstein, dessen Fehlverhalten die MeToo-Debatte ausgelöst hatte, würde das Geld jedoch nicht selbst aufbringen müssen: Die Versicherung seiner Filmproduktionsgesellschaft Weinstein Company, die das Unternehmen auch in dessen Insolvenzverfahren vertritt, würde die Zahlung übernehmen. Das zuständige Gericht muss dafür noch zustimmen.
Mehr als 80 Frauen hatten Weinstein seit 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Liste der Vorwürfe ist lang: Vergewaltigung, kriminelle sexuelle Handlungen und räuberische sexuelle Übergriffe. Weinstein behauptet, alles sei einvernehmlich geschehen.
Diese Frauen belasten Harvey Weinstein
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Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde am Mittwoch Weinsteins Kaution von einer auf fünf Millionen Dollar heraufgesetzt. Grund sind mehrere Verstöße beim Tragen der elektronischen Fußfessel. So soll sich der 67-Jährige mehrfach in Funklöchern aufgehalten haben, so dass das Signal nicht übertragen werden konnte. Weinsteins Anwälte sprachen von „technischen Fehlern“.
Rückenleiden ist Folge eines Autounfalls
Das Rückenleiden ist die Folge eines Autounfalls im vergangenen August. Weinstein soll einem Bericht von „CNN“ zufolge an diesem Donnerstag operiert werden. Den Zeitplan für den Prozess soll dies nicht beeinflussen. Der Tag des Prozessauftaktes bleibt der 6. Januar 2020.