Berlin. Bei “Wer wird Millionär“ herrschte allgemeine Ratlosigkeit wegen eines Matherätsels. Setzen sechs! Aber hätten Sie die Antwort gewusst?

Immer mehr Grundschüler erreichen nach der vierten Klasse die Mindeststandards im Rechnen nicht. Mathematik ist aber auch nicht unbedingt die Stärke der meisten Erwachsenen. Deutlich wurde das Mittwochabend in Günther Jauchs RTL-Sendung "Wer wird Millionär".

Eigentlich lief es für den Kandidaten Ciamak Djamchidi, ein studierter Jurist, ganz in Ordnung. Bis Günther Jauch ihm für 16.000 Euro eine Mathe-Frage stellte und damit Ratlosigkeit auslöste. Die Frage:

"Wenn meine 100 Euro Aktie um 300 Prozent steigt, muss sie danach um wie viel Prozent wieder fallen, um den Ausgangswert zu haben?"

  • A: 66 Prozent
  • B: 75 Prozent
  • C: 150 Prozent
  • D: 300 Prozent

Kandidat Djamchidi setzte ohne zu zögern den Zusatzjoker ein. Was die allgemeine Ratlosigkeit nur noch ausweitete, denn von 100 Leuten aus dem Publikum trauten sich lediglich vier Männer zu, das kleine Matherätsel richtig zu lösen. Eine Frau aus dem Publikum stand kurz auf, setzte sich aber schnell wieder hin, als das Licht anging.

Nehmen Sie sich an dieser Stelle ruhig kurz Zeit und probieren Sie sich mal aus. Ein kleiner Hinweis: Nicht der Intuition folgen, sondern rechnen!

Prozentrechnung: Das ist die Antwort auf die Mathe-Frage

Sie kommen nicht drauf? Kein Problem, hier kommt die Lösung, ganz ohne komplizierte mathematische Formeln. Die Aktie ist also zu Beginn 100 Euro wert. 100 ist also der Grundwert. Diese 100 Euro entsprechen zu Beginn 100 Prozent. Jetzt steigt der Grundwert um 300 Prozent. Das heißt, zu den ersten 100 Prozent oder 100 Euro kommen dreimal 100 Prozent hinzu, also dreimal 100 Euro dazurechnen. Am Ende des Anstiegs ist die Aktie damit 400 Euro wert.

Um wie viel Prozent muss diese 400 Euro Aktie jetzt fallen, damit sie wieder auf den Ausgangswert von 100 Euro kommt? Nun, das sollte nicht weiter schwierig sein, denn 100 Euro sind ein Viertel von 400 Euro. Dreiviertel fallen also weg. Richtig ist somit Antwort B: 75 Prozent.

Aktienhype oder bessere Bildung – was hilft beim Prozentrechnen?

Zum Glück des Kandidaten saß im Publikum ein Bankberater, der das Börsenrätsel verständlich aufbereitete und Djamchidi so zu den 16.000 Euro verhalf. Auf Twitter rätselte man unterdessen mit und wie so oft wurde auch ein wenig gespottet. Das Bildungssystem kam dabei nicht gut weg.

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Dass so wenig Menschen sich die Börsenfrage zutrauen, verwundert dann aber doch. Während der Corona-Pandemie saßen viele Menschen zuhause und begannen mit Hilfe von Online-Brokern mit Aktien zu handeln. Das löste einen regelrechten Hype aus. Die Börsenbegeisterung scheint die Prozentrechnung hierzulande allerdings nicht beliebter gemacht zu haben. (lro)