Santa Ponsa. Helikopter-Patrouillen über verwaisten Stränden, Jagd auf Partyboote, leere Restaurants: Mallorcas neue Wirklichkeit. Eine Reportage.

Westernhelden kämen hier auf ihre Kosten. Mitten am Tage sind alle Fenster und Türen geschlossen, niemand befindet sich auf der Straße. Fehlen nur noch die Tumbleweed-Ballen, die von einer Seite zur anderen wehen. 12 Uhr mittags, man wartet auf den Showdown.

Doch es passiert nichts. Gar nichts passiert hier mehr an diesem sonnigen Tag in Santa Ponsa. Wie am Tag zuvor, wie morgen, wie übermorgen.

Mallorca: Die spanische Insel wirkt wie ausgestorben

„Ziemlich ausgestorben,“ sagt meine Schwester Vanessa, die mich per Handykamera mitnimmt zu einem Spaziergang durch ihren Ort, in dem sie seit 13 Jahren mit ihrer Familie lebt. Er liegt im Westen Mallorcas, 20 Minuten von der Hauptstadt Palma entfernt. Ich war sehr oft da, ich kenne die Läden, in denen es das beste Eis, die leckerste Paella, die salzigsten Pimientos de Padrón gibt.