München. Das 186. Oktoberfest ist am 21. September eröffnet worden. Alles über Bierpreise, Festzelt-Reservierungen und Wetter erfahren Sie hier.

Ozapft is: Mit dieser bayerischen Feststellung wird jedes Jahr die Wiesn eröffnet. Das 186. Oktoberfest hat am 21. September 2019 begonnen und endet rund zwei Wochen später am 6. Oktober. Zum Auftakt gab es richtig gute Besucherzahlen, die ersten Schnapsleichen und einige Promi-Gäste.

Was müssen Besucher wissen? Wie teuer ist das Bier? Das sind die wichtigsten Informationen rund um das weltberühmte bayerische Volksfest:

Wie lange dauert das Oktoberfest?

Die Wiesn 2019 hat am 21. September um 12 Uhr begonnen – mit dem Fassanstisch im „Schottenhamel“-Zelt und den berühmten Worten „Ozapft is“. Diese ehrenvolle Aufgabe hat der Oberbürgermeister von München.

Vorher um 11 Uhr gibt es traditionsgemäß immer den Einzug der Wirte in ihre Zelte. Eine Stunde dauert der „Wiesn-Einzug der Festwirte und Brauereien“, der auch durch die Münchener Straßen verläuft.

Das Münchener Kindl führt den Umzug zum Oktoberfest an.
Das Münchener Kindl führt den Umzug zum Oktoberfest an. © imago/Ralph Peters | imago stock&people

Am Samstag, 22. September, startete um 10 Uhr der Trachten- und Schützenumzug zum Oktoberfest. Der Umzug verläuft durch ganz München. Neben Trachtengruppen und Schützenvereinen sind auch die Brauereien bei dem Umzug mit dabei. Vor allem Pferdewagen mit klassischen Holzfässern sind charakteristisch für die Veranstaltung. An der Spitze des Umzuges ist das Münchener Kindl zu sehen, das Wahrzeichen der Stadt.

Übrigens soll die Veranstaltung dieses Jahr bunter, ökologischer und sauberer werden - das sind die Wiesn-Trends 2019.

Wie sind die Öffnungszeiten beim Oktoberfest?

Das Festgelände öffnet an allen Tagen um 9 Uhr. Die Bierzelte sind am Wochenende um 9 Uhr, wochentags um 10 Uhr geöffnet. Bierausschank ist täglich bis 22.30 Uhr. Die Zelte schließen um 23.30 Uhr, mit Ausnahme der „Käfer Wies’n-Schänke“ und dem „Weinzelt“ – sie sind bis 1 Uhr nachts geöffnet.

Die Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfest sind sonntags bis donnerstags von 10 Uhr bis 23.30 Uhr in Betrieb, freitags und samstags bis 24 Uhr.

Die Oide Wiesn ist von 10 bis 21.30 Uhr für Besucher zugänglich. Die historischen Fahrgeschäfte auf der Oidn Wiesn sind täglich von 10 bis 22.30 Uhr in Betrieb.

Wie wird das Wetter zum Oktoberfest?

Neben dem Bierpreis die zweitwichtigste Frage: Wie wird das Wetter auf der Wiesn? Das Portal wetter.de sagt Temperaturen zwischen 14 und 21 Grad und relativ wenig Regen voraus – also relativ gute Neuigkeiten für alle Dirndl- und Lederhosen-Fans. Die hatten vor zwei Jahren großes Pech, als das 184. Oktoberfest mit Dauerregen startete.

Übrigens wird die Wiesn bei gutem Wetter auch mal zur tropischen Enklave. Wegen der vielen feiernden Menschen könne es bis zu zehn Grad wärmer sein als an anderen Stellen in der Stadt, so der Bonner Meteorologe Karsten Brandt.

Wer Unwetterwarnungen nicht verpassen will, sollte die App Katwarn auf seinem Smartphone installieren. Denn neben generellen Warnungen für die Stadt München haben die App-Entwickler zum Oktoberfest einen Sonderdienst eingerichtet. Dieses Katwarn-Abo bietet mehr Hintergrundinformationen zu dem Festgelände.

Alle Neuigkeiten zum Oktoberfest 2019 finden Sie in unserem Wiesn-Blog.

Wie reserviere ich einen Tisch auf dem Oktoberfest?

In den Wiesn-Festzelten ist es vor allem am Wochenende brechend voll.
In den Wiesn-Festzelten ist es vor allem am Wochenende brechend voll. © dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Der Eintritt in die Oktoberfestzelte und auf der Theresienwiese ist kostenlos, man zahlt nur das, was man bestellt. Tische in den Zelten sind allerdings sehr begehrt, denn nur wenn man einen Sitzplatz hat, wird man bedient und darf auch etwas trinken. Der Ansturm ist dementsprechend groß, als Gruppe muss man auf jeden Fall reservieren.

Reserviert werden können ganze Tische für acht bis zehn Personen. Jedes Zelt regelt die Reservierungen selbst, meistens über ein Online-Tool. Hier findet man die Festzelte und die jeweiligen Reservierungsportale.

Die Reservierung ist kostenlos, die Festzelte knüpfen daran aber meistens Bedingungen: So müssen für jeden reservierten Tisch im Vorfeld Gutscheine oder Wertmarken für Getränke und Essen gekauft werden.

Etwa ein Drittel der Sitzplätze in den Festzelten wird von Montag bis Freitag für Spontanbesucher freigegeben – allerdings muss man dann früh dran sein. Die offizielle Webseite des Oktoberfests empfiehlt, sich an den Wochenenden bereits um 8 Uhr vor den Festzelten anzustellen – eine Stunde bevor sie aufmachen.

Welche Regeln fürs Dirndl gibt es auf dem Oktoberfest?

Für Single-Männer, die auf der Wiesn auf Partnersuche sind, ist der Schleifen-Code am Dirndl der Damen eine extrem wichtige Information. Im Video geben wir Flirt-Hilfe:

Flirt-Hilfe fürs Oktoberfest: Das bedeutet der Schleifen-Code beim Dirndl

weitere Videos

    Wie hoch sind die Bierpreise auf dem Oktoberfest?

    Der Bierpreis steigt 2019 weiter: Eine Maß Bier kostet bis zu 11,80 Euro, das sind bis zu 30 Cent mehr als der höchste Preis im Vorjahr. Hintergrund ist eine Erhöhung der Umsatzpacht für die Wirte. Es ist nicht möglich ein kleineres Bier zu bestellen.

    Auf dem Oktoberfest wird tatsächlich nur Bier verkauft, das von Münchener Brauereien stammt. Dazu gehören Augustiner-Bräu, Hacker-Pschorr-Bräu, Löwenbräu, Paulaner-Bräu, Spatenbräu, Staatliches Hofbräu-München. So gut wie alle Brauereien bieten zum Oktoberfest einen eigenen Sud an, der sich deutlich von dem in Bayern verbreiteten Weißbier unterscheidet. Alle Biere haben einen Alkoholgehalt von etwa 6 Prozent.

    Warum heißt das Oktoberfest so?

    Immer wieder fragen sich viele, woher das Oktoberfest seinen Namen hat – wenn es doch schon im September anfängt. Allerdings hat das historische Gründe: Als es im Jahr 1810 zum ersten Mal stattfand, ging es vom 12. bis 17. Oktober.

    Warum ist das Oktoberfest schon im September?

    Über die Jahre rückte das Fest im Kalender immer weiter nach vorne, weil die Nächte im Spätsommer wärmer sind.

    Was sind die „Wiesn“?

    Die Bezeichnung „Wiesn“ hat dagegen etwas mit dem Veranstaltungsort zu tun, der nach Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen benannten Theresienwiese. Sie ist sozusagen eine Abkürzung. Die Stadt München hat sich den Begriff „Wiesn“ sogar als Marke eintragen lassen.

    Wie sicher ist das Oktoberfest?

    Auf dem größten Volksfest der Welt herrschen scharfe Sicherheitsvorkehrungen. Das Gelände wurde 2016 nach dem Münchner Amoklauf und islamistischen Anschlägen erstmals rundum eingezäunt.

    Besucher dürfen keine größeren Taschen und Rucksäcke mehr mitnehmen, bis zu drei Liter Volumen sind erlaubt. Ordner kontrollieren stichprobenartig an den Zugängen. Wer großes Gepäck hat, kann es an den Eingängen zum Festgelände bei der Gepäckaufbewahrung abgeben.

    Die Gebühren betragen für ein kleines Gepäckstück bis 10 Kilogramm 4 Euro, für ein großes Gepäckstück über 10 Kilogramm 7 Euro und für einen Kinderwagen 3 Euro.

    Elektro-Tretroller sind erstmals ein Thema. Mit den kleinen Flitzern dürfen Besucher weder auf dem Festgelände noch auf den Straßen rund um der Theresienwiese fahren.

    Rund 600 Polizeibeamte sorgen während der zwei Festwochen bis zum 6. Oktober für die Sicherheit der Besucher. Zudem sind noch mehr Videokameras auf dem Festgelände und Polizeibeamte mit Bodycams im Einsatz..

    Für Homosexuelle scheint das Oktoberfest nicht so geeignet zu sein – zumindest könnte man den Eindruck bekommen, wenn man sich die Ratgeberseite oktoberfestportal.de anschaut. Auf dem Portal wurden Tipps für Schwule und Lesben veröffentlicht, was für große Irritation gesorgt hatte.

    Kann man Kinder mit ins Bierzelt nehmen?

    Das Oktoberfest ist kein Ort für Kinder. Aus Sicht des Jugendschutzes müssen Kinder unter sechs Jahren das Bierzelt verlassen – auch wenn ihre Eltern dabei sind.

    Wie groß dürfen mitgebrachte Taschen sein?

    • Volumen von höchstens drei Litern

    • Nicht größer als 20 cm x 15 cm x 10 cm

    Welche Neuheiten gibt es auf dem Oktoberfest?

    Wer nicht nur Bierzelte mag, sondern sich für die Fahrgeschäfte interessiert, kann verschiedene Neuheiten entdecken, darunter ein 90 Meter hohes Maibaum-Kettenkarussell. Erstmals können Wiesngäste auch in virtuelle Realitäten eintauchen. Bei der VR-Abenteuerbahn „Dr. Archibald“ gehen sie auf eine Zeitreise.

    Nicht ganz so aufregend, aber vermutlich lecker: die historische Bonbonmanufaktur.

    Aber es bleibt natürlich auch viel Altbewährtes: Im Südteil des Festgeländes gibt es wieder die Oide Wiesn. Dort werden etwa gebrannte Mandeln traditionell von Hand im Kupferkessel gerührt. Anstich? Zapfenstreich? Das bedeuten die verschiedenen Oktoberfest-Begriffe.

    Alle wichtigen Informationen für die Besucher bündelt die Oktoberfest App der Stadt München. Mit der App können sich Gäste den Geländeplan ansehen, Termine finden und verloren gegangene Freunde aufspüren. Wer noch keinen Platz im Zelt hat, kann sich mit der Funktion „Zelte-Füllstand“ über freie Plätze informieren. (dpa/jha/fmg)