Berlin. Die Deutschen sehen die AfD kritisch. Die Hälfte hält sie laut einer Umfrage für rechtsradikal. Abgeschrieben haben sie die AfD nicht.

Berlin Im Osten hui, im Westen pfui? Nur 37 Prozent der „Ossis“, aber 53 Prozent der „Wessis“ und insgesamt 50 Prozent aller Deutschen halten die AfD f ür rechtsradikal. Das geht aus einer Insa-Umfrage für „Bild“ hervor. Zwei Welten: Wer die Partei wählt, stuft sie als bürgerlich“ ein – dem widerspricht die Mehrheit der Bürger.

Die Deutschen haben die Rechtspopulisten dessen ungeachtet politisch auf der Rechnung. 15 Prozent der Befragten glauben, dass sie ihre Stärke behalten wird. Fast jeder Dritte, nämlich 28 Prozent, traut der AfD zu, innerhalb der nächsten zehn Jahre weiter zu wachsen. Nur ein Zehntel geht davon aus, dass es sie dann nicht mehr geben wird.

Umfrage zeigt: AfD ist fixiert auf das Ausländerthema

Aktuell wird sie sehr stark als Ein-Themen-Partei wahrgenommen: 71 Prozent der Befragten gab an, die Rechtspopulisten sprächen die Themen „Migration, Flüchtlinge, Integration“ stärker als alle anderen Parteien im Bundestag an. Schon mit großem Abstand folgt mit 38 Prozent die „innere Sicherheit“. 44 Prozent geben an, dass die anderen Parteien ihre politischen Inhalte allerdings wegen der AfD ändern.

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Für die Wahlbeteiligung scheint die AfD einen hohen Treiberfaktor zu haben. 34 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Nichtwähler dazu motiviert habe, AfD zu wählen. 29 Prozent meinten, die AfD motiviere generell zur Wahl.

60 Prozent finden: Sie schaden

Indes finden 39 Prozent der Deutschen, dass die AfD nicht so behandelt werden sollte wie die anderen sechs im Bundestag vertretenen Parteien. 53 Prozent möchten nicht, dass man auf Landesebene oder Bundesebene mit ihr Koalitionsgespräche führt. Die Mehrheit (60 Prozent) findet sogar, dass die AfD der Politik schadet.

„Normal“ ist nichts an dieser Partei. 13 Prozent der Befragten halten sie für „bürgerlich, 14 Prozent für „demokratisch“, elf Prozent für „etabliert“, 13 Prozent für „regierungsfähig“.

Die Debatte darüber, ob die AfD eine „bürgerliche“ Partei war nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg erneut aufgekommen. Auslöser war dabei auch ein Missverständnis während einer Wahlsendung. Die AfD wurde im Ersten als „bürgerlich“ bezeichnet und der MDR erklärte sich später dafür. Der Vorfall sei ein Versehen während der Live-Sendung gewesen. (fmg)

Quelle: Umfrage zur AfD der „Bild“ (Bezahlinhalt)