Berlin. Beim Tempolimit hat das Verkehrsministerium eine klare Position. Ein Tweet sollte die untermauern. Doch man griff zum falschen Foto.

Fehler passieren jedem, doch nicht alle fallen gleich stark auf. Arbeitet man allerdings für das Bundesverkehrsministerium und betreut dort den Twitter-Account, kann man davon ausgehen, dass sich ein Fauxpas nicht so leicht unter den Teppich kehren lässt. Im Gegenteil. Der politische Gegner wird sich genüsslich darauf stürzen.

So geschehen jetzt bei einem Tweet, mit dem das Ministerium eigentlich nur seine Einstellung zum vom Bundestag abgelehnten Tempolimit auf deutschen Autobahnen unterstreichen wollte. Der Verkehr in Deutschland solle bestmöglich fließen, heißt es dort. Ärgerlich nur, dass man zur Bebilderung gar keine deutsche Autobahn wählte.

Verkehrsministerium erntet Spott wegen falschem Foto

Wie ein aufmerksamer Nutzer direkt anmerkte, zeige das Foto die Ausfahrt Thalwil am Zürichsee in der Schweiz. Dort gilt landesweit Tempo 120 auf Autobahnen – also sogar 10 km/h weniger, als das Bundesverkehrsministerium ablehnt.

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Der Spott ließ nicht lange auf sich warten. „Wie lautet die Maßeinheit für den Abstand von einem Fettnäpfchen zum nächsten? Richtig … ein BMVI“, twitterte etwa ein Nutzer. Ein anderer frohlockte: „Sie wollten also damit ausdrücken: ‘Wir wünschten, der Verkehr würde in Deutschland so gut fließen wie in der Schweiz, wo es ein Tempolimit gibt.’ Nice!“

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Grünen-Politiker lässt sich Gelegenheit nicht entgehen

Auch Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer nahm die Gelegenheit gerne wahr und fragte sich, ob Verkehrsminister Andreas Scheuer und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Heimatland hätten. Auch Klöckner hatte bei einem Foto schon mal danebengegriffen – und einen amerikanischen Helmspecht in den deutschen Wald verfrachtet.

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Beim Verkehrsministerium nahm man den Fehler betont gelassen und gab dem Hinweisgeber Recht. „Dass wir den Namen der Ausfahrt nicht beachtet haben, war ein Versehen. Frohe Weihnachten dir“, twitterte das Social-Media-Team.

Nicht nur die Politik, auch die Deutsche Bahn durfte sich kürzlich nach einem missglückten Tweet einiges anhören: Thunberg im vollen ICE? Bahn kontert – und erntet einen Shitstorm.

(cho)