Berlin. Mit hohen Zuschüssen will die Ampel-Koalition klimafreundliche Heizungen fördern. Die Wirtschaft sollte sich nicht daran gewöhnen.

Monatelang haben sie gestritten, teilweise ohne Rücksicht auf das Ansehen der gesamten Koalition. Der Konflikt ging so weit, dass die Zustimmungswerte für das Regierungsbündnis in den Keller rauschten. Nun aber scheint die Berliner Ampel den Streit um das Heizungsgesetz endgültig beizulegen. Die Fraktionsspitzen haben die wesentlichen offenen Fragen geklärt. Die Verabredungen müssen jetzt noch in einen Gesetzentwurf gegossen werden, was in den kommenden Tagen geschehen soll. In der kommenden Woche soll der Bundestag darüber abstimmen. Lesen Sie dazu auch: Heizungstausch: Wer wie viel Geld vom Staat bekommt

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Heizungsgesetz: Die Koalition lässt sich nicht lumpen

Noch sind nicht alle Details bekannt. Eines kann man aus Verbrauchersicht aber schon festhalten: Die Koalition lässt sich nicht lumpen, wenn es darum geht, Immobilienbesitzern beim Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung finanziell unter die Arme zu greifen. Bis zu 70 Prozent der Investitionskosten will er übernehmen, allerdings nur bei Geringverdienern mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro. 30 Prozent Zuschuss soll jedermann bekommen. Wer Tempo macht beim Heizungstausch, bekommt noch einmal 20 Prozent Sprinterprämie obendrauf.

All das wird den Staat Milliarden kosten. Das Geld ist im Prinzip gut angelegt. Die Ampel bringt den Klimaschutz voran und legt zugleich ein stattliches Konjunkturprogramm für Handwerk und Industrie auf. Dabei sollte der Gesetzgeber allerdings sicherstellen, dass er nicht übers Ziel hinausschießt und sich die beteiligten Wirtschaftszweige nicht an das Geld vom Staat gewöhnen. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei Subventionen aller Art schnell Mitnahme-Effekte einstellen, die Preise künstlich hochgehalten werden und die Verbraucher am Ende doch draufzahlen.