Berlin. Die Inflation steigt in Deutschland deutlich. Welche Hilfen jetzt Geringverdiener und Hartz IV-Empfänger dringend gebrauchen könnten.

Jeder spürt es am Deutlichsten beim Tanken. Jede Füllung ist so teuer wie seit langem nicht mehr – das tut weh. Auch für Lebensmittel muss man deutlich mehr Geld ausgeben. Die Inflation ist im Mai nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes auf 7,9 Prozent gestiegen. Ein Anstieg, den ältere Bundesdeutschen zuletzt vor fast 50 Jahren erlebt haben – infolge der Ölpreiskrise in den 1970er-Jahren. Zuletzt waren solchen Raten unbekannt.

Ob und wie schnell sich dieser Trend wieder in Richtung Zwei-Prozent-Steigerungen umkehrt, ist angesichts der Lieferengpässe als Folge der harten Null-Covid-Strategie Chinas und des weltweiten Energiepreis-Anstieg durch den Ukraine-Krieg ungewiss – und auch unter Ökonomen umstritten. Gewinner sind die Energie-Konzerne, Öl- und Gasförderländer und der Kriegsherr Wladimir Putin, die an den hohen Preisen prächtig verdienen.

Inflation: Warum Geringverdiener mehr Unterstützung brauchen

Beate Kranz, Wirtschaftsredakteurin der Funke Medien Gruppe
Beate Kranz, Wirtschaftsredakteurin der Funke Medien Gruppe © Reto Klar | Reto Klar

Die Leidtragenden dagegen sind vor allem Geringverdiener, kinderreiche Familien, Hartz-IV-Empfänger und Rentnerinnen und Rentner mit schmalen Bezügen. Denn jeder muss Essen und Trinken.

Umso wichtiger sind die Milliarden-Entlastungspakete der Regierung – insbesondere die geplanten Zuschüsse für Heiz- und Stromkosten, der Wegfall der EEG-Umlage oder der Kinderbonus.

Auch das 9-Euro-Ticket könnte viele dazu bewegen, mehr Fahrten kostengünstig mit der Bahn statt mit dem Auto zu erledigen.

Inflation: Wie sinnvoll ist Steuersenkung?

Ob die Steuersenkung der Kraftstoffpreise eine so kluge Entscheidung ist, wird sich zeigen. Profitieren davon doch gerade auch gut verdienende Besitzer großer spritschluckender Fahrzeuge. Wichtig ist hier, dass das Kartellamt genau prüft, ob die Vergünstigungen auch tatsächlich weitergegeben werden – und nicht als weitere Gewinne in den Kassen der Ölmultis landen.

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