CDU muss ihr Führungsproblem so schnell wie möglich lösen
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Von Kerstin Münstermann
Berlin. Die CDU will ihre Suche nach einem neuen Parteivorsitzenden rasch mit einem Sonderparteitag beenden. Warum das der richtige Weg ist.
Nun also doch: ein schneller Sonderparteitag, Kampfkandidaturen um den Parteivorsitz zumindest nicht ausgeschlossen. Die CDU will jetzt schnell Farbe bekennen. Zu Recht. Die Partei kann es sich nach dem Debakel in Thüringen und der Wahlklatsche in Hamburg nicht leisten, ihr Führungsproblem länger mit sich herumzutragen.
Die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer tut gut daran, die Nachfolge schnell zu regeln. Ihr sind die Fäden zuletzt aus der Hand geglitten, sie verfügt nicht mehr über viel Autorität in der Partei.
Aber es braucht Führung und einen klaren Kurs der CDU. Und jeder weitere Tag der Ungewissheit bedeutet Spekulationen – was nicht nur die Personen, sondern auch die Ämter beschädigt.
CDU-Vorsitz – es sollte eine zentrale Führungsfigur geben
So sind die Spitzenposten einer Partei nicht etwas, das auf dem Basar ausgehandelt werden sollte. Fraktionschef Ralph Brinkhaus wirkt daher zu Recht zunehmend säuerlich, weil auch das Amt des Fraktionsvorsitzes in mehreren Lösungen zur Disposition gestellt wurde.
Doch eine Formation oder eine Mannschaft wäre eine gute Idee: In der Partei sollte es eine zentrale Führungsfigur geben – wenn diese starke Stellvertreter bekommt, die einander vertrauen und sich miteinander absprechen, umso besser.
Annegret Kramp-Karrenbauer musste leidvoll erfahren, wie einsam es an der Parteispitze in Krisenzeiten sein kann. Das Thüringen-Debakel war nicht nur ihr Fehler.
Einigen sich die Bewerber nicht, muss es die Kampfkandidatur geben
Mit langwierigen Vorstellungsrunden sollte sich die Partei nicht mehr aufhalten.
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Und dass dann eine Kanzlerkandidatur erst im Winter bekannt gegeben wird – egal. Ein überzeugender CDU-Chef wäre der natürliche Kandidat. Auch wenn die CSU schlucken müsste.