Berlin. In Kalifornien dürfen ab 2035 keine Diesel und Benziner mehr neu zugelassen werden. Das will auch Umweltbundesamt-Chef Dirk Messner.

Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, hat ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren gefordert. „Kalifornien hat es vorgemacht“, sagte Messner unserer Redaktion. „Ein Verbot von Neuzulassungen für Diesel und Benziner ab 2035 halte ich für eine gute Idee.“

Im US-Bundesstaat Kalifornien dürfen ab dem Jahr 2035 keine Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotor mehr verkauft werden. Das gelte für Autos und Lastwagen, teilte Gouverneur Gavin Newsom mit. Neuwagen dürfen dann nur noch in den Verkauf kommen, wenn sie keine Abgase ausstoßen. Gebrauchte Benziner oder Dieselfahrzeuge dürfen aber weiterhin fahren und auch den Besitzer wechseln.

UBA-Chef Messner will „Verkehr wirklich verändern“

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts: „Wenn man eine gute Infrastruktur baut, kann man den Verkehr wirklich verändern.“
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts: „Wenn man eine gute Infrastruktur baut, kann man den Verkehr wirklich verändern.“ © dpa | Bernd von Jutrczenka

Messner betonte: „Wir brauchen in unseren Städten keine schweren SUVs und Geländewagen, sondern kleinere, sparsamere und zukünftig emissionsfreie Autos.“ Der UBA-Präsident forderte zugleich einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur in deutschen Städten.

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„In Utrecht, Oslo, Kopenhagen oder Stockholm fahren mehr als die Hälfte der Menschen mit dem Rad zur Arbeit – in Berlin sind es unter 20 Prozent“, beklagte Messner. „Wenn man eine gute Infrastruktur baut, kann man den Verkehr wirklich verändern.“

Über 50 Prozent der Wege in der Stadt seien unter fünf Kilometer lang. „Das Fahrrad ist auf diesen Strecken dem Auto überlegen – und gut für das Klima und unsere Gesundheit“, so der Chef der obersten Umweltbehörde. (tb / gau)