Brüssel. Ursula von der Leyen steht als EU-Kommissionspräsidentin vor vielen Herausforderungen. Welches sind die gefährlichsten Fallen für sie?

Ursula von der Leyen gönnt sich keine Pause. Ihr Amt als EU-Kommissionspräsidentin tritt die CDU-Politikerin zwar erst am 1. November an, seit ihrer Wahl stürzt sie sich aber mit aller Kraft in die Vorbereitungen: Besuche in Paris und Warschau hat sie schon absolviert, Kroatien, Italien und Spanien sind als Nächstes dran, auch mit Fraktionschefs im Parlament hat sich von der Leyen erneut getroffen.

Die ersten Tage gehen vielversprechend los. Gut möglich, dass von der Leyen als „das neue Gesicht Europas“, wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sie nannte, tatsächlich Aufbruchstimmung in der EU verbreiten kann. Aber sicher ist das keineswegs. Auf sie warten in Brüssel Hindernisse, Tücken und Fallen, die ihr schnell gefährlich werden können:
1. Macht überschätzen

Das Amt des EU-Kommissionspräsidenten wird gern mit dem eines nationalen Regierungschefs verglichen. Aber in Wahrheit hat die Präsidentin deutlich weniger Macht als ihr nationales Pendant. Es ist, als hätte die Bundeskanzlerin im Bundestag keine verlässliche Mehrheit hinter sich.