Berling/Washington. Sie ist das Gesicht der Anti-Trump-Bewegung in der republikanischen Partei. Nun muss sich Liz Cheney aus Washington verabschieden.

Liz Cheney (56) ist das Gesicht der Anti-Trump-Bewegung in der republikanischen Partei. Jetzt nun wird sich die Politikerin nach sechs Jahren in Washington aus dem Repräsentantenhaus, der unteren Kammer des US-Kongresses, verabschieden müssen. Bei der republikanischen Vorwahl in ihrem Heimatstaat Wyoming unterlag sie haushoch der Rechtsanwältin Harriet Hageman, einer Kandidatin, die vom ehemaligen Präsidenten Donald Trump unterstützt wurde. Er hält die Partei nach wie vor im Würgegriff.

Trumps Ziel: Jeden Republikaner, der es wagte, seiner Lüge einer gestohlenen Präsidentschaftswahl zu widersprechen, aus dem Amt zu jagen. Cheney ist das mit Abstand prominenteste Opfer seiner unerbittlichen Diffamierungskampagne. Ihre politische Karriere deswegen abzuschreiben, könnte sich aber als Fehler erweisen. Nicht auszuschließen ist nämlich, dass sich die fünffache Mutter in zwei Jahren um das höchste Amt im Lande bewirbt und dort ein weiteres Mal mit dem Ex-Präsidenten der USA zu tun haben wird.

Cheney war eine von Trumps stärksten Fürsprecherinnen

Auf dem Papier sprach alles für Liz Cheney. Sie entstammt gewissermaßen politischem Adel, war ihr Vater doch acht Jahre lang Vizepräsident unter George W. Bush. Ein umstrittener Vizepräsident, der als Drahtzieher hinter dem Irak-Krieg von Kritikern spöttisch das "Hirn des Präsidenten" genannt wurde. Ein Vizepräsident, von dem der Schauspieler Christian Bale in dem Film "Vice" ein alles andere als schmeichelhaftes Bild zeichnete. Aber dennoch, immerhin: Als Tochter eines der mächtigsten Politiker im Lande, der zudem noch erzkonservative Positionen vertrat, hat man in einem tiefroten (republikanischen) Staat wie Wyoming Vorschusslorbeeren.

Folglich wurde Liz, die unter Bush mehrere Positionen im US-Außenministerium hatte, 2016 mit einer klaren Mehrheit ins Repräsentantenhaus gewählt und bei anschließenden Wahlen zwei Mal im Amt bestätigt. Sie erwies sich in außenpolitischen Fragen als konservativer "Falke", stimmte für eine schärfere Einwanderungspolitik, verteidigte Trumps Pläne, eine Mauer entlang der US-mexikanischen Grenze zu bauen und wollte in Nationalparks den Artenschutz für Tiere aufheben, die vom Aussterben bedroht sind. Also aus demselben konservativen Holz geschnitzt wie ihr Vater, und gerade deswegen in einem der konservativsten aller US-Staaten ungeheuer beliebt.

Auch war sie in den ersten Jahren der Trump-Administration eine der stärksten Fürsprecherinnen des neuen Präsidenten. Mehr als 90 Prozent der Gesetzesvorlagen, die aus dem Weißen Haus kamen, unterstützte sie. Es ging so weit, dass Republikaner darüber scherzten, ob Cheney ein größerer "Trumpist" sei als der Präsident selbst. Sie stieg zur Vorsitzenden der "House Republican Conference" auf, war somit die mächtigste Vertreterin ihrer Partei auf dem Kapitolshügel und wurde von dem 45. Präsidenten unaufhörlich gelobt.

Ex-US-Präsident Donald Trump erhebt vor dem Trump Tower in New York die Faust.
Ex-US-Präsident Donald Trump erhebt vor dem Trump Tower in New York die Faust. © STRINGER / AFP

Cheney stimmte für Trumps Amtsenthebung

Dann kam aber jene dramatische Wende, die Cheney zum Verhängnis wurde: Sie zog sich den Zorn des abgewählten Präsidenten zu. Die Abgeordnete war nämlich eine von nur zehn Republikanern in der unteren Kongresskammer, die nach dem blutigen Aufstand im Kapitol für Trumps Impeachment, also seine Amtsenthebung, votierten. Damit besiegelte sie zugleich ihre Laufbahn als Parlamentarierin. Prompt verlor sie ihren Job als "Conference Chair".

Das sind die US-Präsidenten seit 1945

Joseph
Joseph "Joe" Robinette Biden Jr.: Der Demokrat hatte bereits unter Barack Obama als Vize-Präsident gedient. Nach einem schmutzigen Wahlkampf vonseiten des Republikaners Donald Trump setzte sich Biden im Herbst 2020 deutlich gegen seinen Kontrahenten durch. Trump warf Biden vor, die Wahl gefälscht zu haben - legte aber nie Beweise dafür vor. Trumps wütende Anhänger griffen daraufhin am 6. Januar 2021 das Kapitol an. Biden ist seit seiner Vereidigung am 20. Januar 2021 der 46. Präsident der USA. An seiner Seite: Die erste Vizepräsidentin, die außerdem eine Schwarze ist - die Juristin Kamala Harris. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Am 9. November 2016 ist der Republikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“
Am 9. November 2016 ist der Republikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“ © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Barack Obama war der 44. Präsident der Vereinigten Staaten – und der erste afro-amerikanische Regierungschef. Er war von 2009 bis 2017 im Amt. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Barack Obama war der 44. Präsident der Vereinigten Staaten – und der erste afro-amerikanische Regierungschef. Er war von 2009 bis 2017 im Amt. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. © imago/UPI Photo | imago stock&people
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden.
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden. © imago stock&people | imago stock&people
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand.
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand. © imago stock & people | imago stock & people
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte.
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989.
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989. © imago stock & people | imago stock & people
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte.
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt.
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt. © imago stock&people | imago stock&people
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte.
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt.
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt. © imago stock & people | imago stock & people
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen.
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa.
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf.
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf. © imago stock&people | imago stock&people
1/14

Auch ließ Trump nichts unversucht, um Cheneys Wiederwahl zu blockieren. Er forderte konservative PACs (politische Aktionskomitees) auf, mit Spenden für Hageman den Geldhahn aufzudrehen. Häufig trat er bei deren Wahlveranstaltungen auf, sonnte sich im tosenden Beifall des Publikums und ließ keine Gelegenheit aus, um gegen die Tochter des früheren "Veep" vom Leder zu ziehen. Auch versuchte er, ein Gesetz zu Fall zu bringen, das es in Wyoming Demokraten erlaubt, bei der republikanischen Vorwahl ihre Stimme abzugeben, allerdings ohne Erfolg.

Cheney ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Sachlich, souverän und selbstbewusst moderierte sie mehrere Anhörungen des Sonderausschusses, der die Hintergründe und Trumps Rolle bei der Anzettelung der Krawalle aufzuklären hat. Sie beschimpfte Trump als Lügner und Staatsverräter, der keine Achtung vor dem Gesetz, der Verfassung oder der Demokratie habe. Und in einem letzten Versuch, im Rennen gegen Hageman Boden wettzumachen, fuhr sie schweres Geschütz auf: Ihren Vater.

Cheneys Niederlage zeigt, wie sehr Trump die Partei im Griff hat

In einem Werbespot geißelte der frühere Bush-Vize Trump als "Feigling, der gelogen hat, um eine Wahl zu stehlen und dann sogar auf Gewalt zurückgriff". Dann legte seine Tochter kräftig nach. "Amerika kann nicht frei bleiben, wenn wir der Wahrheit den Rücken kehren. Die Lüge einer gestohlenen Wahl ist hinterlistig und beutet jene Menschen aus, die ihr Land lieben", sagte sie in einem zweiminütigen Video. Sie forderte alle Amerikaner auf, sie im Kampf gegen Trump zu unterstützen, denn "wir sind stärker und entschlossener als jene Menschen, die unsere Republik zerstören wollen".

Am Ende reichte aber alles nicht, auch nicht die Tatsache, dass Cheney mehr als drei Mal so viel Geld in ihrer Wahlkasse hatte wie ihre Gegnerin. Und ihre Niederlage lieferte einen weiteren Beweis dafür, welchen Zauber Trump noch ausstrahlt, wie sehr er die Partei auch heute vom fernen Mar-a-Lago aus noch im Griff hat. Schließlich unterlag nicht nur Liz Cheney. Vier der zehn Republikaner, die Trump seines Amts entheben wollten, traten gar nicht erst an, und drei weitere verloren ebenfalls ihre Vorwahlen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.