Washington. Die Enthüllungen sind spektakulär, doch die Ukraine-Affäre schadet Trump bisher wenig. Nun soll er angehört werden – ein Termin steht.

Die Vorweihnachtszeit wird für Donald Trump nicht unbedingt angenehm. Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses hat nun einen ersten Termin festgesetzt, bei dem es um die Prüfung eines Amtsenthebungsverfahren geht.

Am 4. Dezember steht demnach die erste Anhörung in der Sache an. Der Ausschussvorsitzende Jerrold Nadler lud US-Präsident Trump dazu explizit ein. Er selbst solle der Sitzung beiwohnen – oder sich durch einen Anwalt vertreten zu lassen.

Trump habe die Wahl: „Er kann diese Gelegenheit nutzen, um bei den Anhörungen zu einem Amtsenthebungsverfahren vertreten zu sein, oder er kann aufhören, sich über den Prozess zu beschweren.“ Er hoffe, dass Trump sich dafür entscheide, direkt oder über einen Anwalt an der Untersuchung teilzunehmen, erklärte Nadler.

In Nadlers Schreiben an Trump hieß es, die Anhörung solle als Möglichkeit dienen, „die historischen und verfassungsrechtlichen Grundlagen“ eines Amtsenthebungsverfahrens (Impeachment) zu debattieren. Man werde auch diskutieren, „ob Ihre mutmaßlichen Handlungen rechtfertigen, dass das Repräsentantenhaus von seiner Befugnis Gebrauch macht, Impeachment-Artikel zu verabschieden“.

Mit der Anhörung im Justizausschuss gehen die Vorbereitungen der Demokraten für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen den republikanischen Präsidenten in eine neue Phase. In den vergangenen Wochen hatte der Geheimdienstausschuss Zeugen befragt.

Donald Trump vor Amtsenthebung? Das muss man wissen:

  • Mit großer Hoffnung bemühten sich die Demokraten um ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump
  • Mit Erfolg: Die Vorwürfe erhärteten sich
  • Aber: Es kehrt Ernüchterung ein, das Interesse ist geringer als erwartet, wirklich überrascht ist keiner über diesen US-Präsidenten
  • Das könnte den Demokraten mehr schaden als nutzen

Zwölf Diplomaten, darunter ein hoch dekorierter Militär, Top-Beamte und Botschafter mit exzellentem Ruf, haben den Anfangsverdacht durch eine Fülle von Indizien und Detail-Schilderungen untermauert: Trump war der Choreograph einer verfassungswidrigen Inszenierung, die den unter russischem Beschuss stehenden Verbündeten Ukraine bei Androhung millionenschwerer Druckmittel zu einer Schmutzkampagne gegen seinen möglichen innenpolitischen Rivalen bei der Wahl 2020, Joe Biden, bewegen sollte.

Zwei Wochen lang haben Amerikas Demokraten entlang dieser Linie den Ukraine-Skandal mit streckenweise beklemmenden Live-Anhörungen im Fernsehen stundenlang in die Wohnzimmer der Nation gebracht.

Weltweite Proteste gegen Donald Trump

Am ersten Amtstag des neuen US-Präsidenten Donald Trump sind Millionen Menschen weltweit auf die Straße gegangen.
Am ersten Amtstag des neuen US-Präsidenten Donald Trump sind Millionen Menschen weltweit auf die Straße gegangen. © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Der größte Protestmarsch war der „Marsch der Frauen“ in Washington. Dort trat auch Alicia Keys auf.
Der größte Protestmarsch war der „Marsch der Frauen“ in Washington. Dort trat auch Alicia Keys auf. © Getty Images | Theo Wargo
Genau wie Schauspielerin Scarlett Johansson, ...
Genau wie Schauspielerin Scarlett Johansson, ... © Getty Images | Theo Wargo
US-Regisseur Michael Moore ...
US-Regisseur Michael Moore ... © dpa | Jose Luis Magana
und Sängerin Madonna.
und Sängerin Madonna. © dpa | Jose Luis Magana
In Park City, Utah, fand ebenfalls eine Demonstration gegen Trump statt. Dort erschien auch Schauspielerin Charlize Theron. Sie hatte Tränen in den Augen.
In Park City, Utah, fand ebenfalls eine Demonstration gegen Trump statt. Dort erschien auch Schauspielerin Charlize Theron. Sie hatte Tränen in den Augen. © Getty Images | Gustavo Caballero
Auch in Los Angeles fand die Anti-Trump-Kundgebung „Marsch der Frauen“ statt.
Auch in Los Angeles fand die Anti-Trump-Kundgebung „Marsch der Frauen“ statt. © dpa | Keith Birmingham
Dort sprach Barbra Streisand zu den Demonstranten.
Dort sprach Barbra Streisand zu den Demonstranten. © Getty Images | Emma McIntyre
Nicht nur Frauen nahmen am „Marsch der Frauen“ in Washington teil. Unter den Demonstranten waren viele Männer und auch Kinder.
Nicht nur Frauen nahmen am „Marsch der Frauen“ in Washington teil. Unter den Demonstranten waren viele Männer und auch Kinder. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Mehr als 500.000 Menschen beteiligten sich an dem Protestmarsch in Washington.
Mehr als 500.000 Menschen beteiligten sich an dem Protestmarsch in Washington. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Die Demonstranten versammelten sich schon am frühen Morgen.
Die Demonstranten versammelten sich schon am frühen Morgen. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Viele von ihnen trugen sogenannte „Pussy Hats“.
Viele von ihnen trugen sogenannte „Pussy Hats“. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Hunderttausende der pinkfarbenen Wollmützen waren im Vorfeld gestrickt worden. Sie sollen ein Zeichen gegen Trumps vulgären und herabwürdigenden Äußerungen über Frauen sein.
Hunderttausende der pinkfarbenen Wollmützen waren im Vorfeld gestrickt worden. Sie sollen ein Zeichen gegen Trumps vulgären und herabwürdigenden Äußerungen über Frauen sein. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Ein Selfie als Andenken an den Massenprotest.
Ein Selfie als Andenken an den Massenprotest. © REUTERS | ADREES LATIF
Auf Tausenden von Plakaten haben die Aktivisten ihre Forderungen geschrieben.
Auf Tausenden von Plakaten haben die Aktivisten ihre Forderungen geschrieben. © dpa | John Minchillo
„Hey Trump! Auch Frauen sind Bürger“, steht auf einem Plakat, das die Demonstranten in Washington in die Höhe hielten.
„Hey Trump! Auch Frauen sind Bürger“, steht auf einem Plakat, das die Demonstranten in Washington in die Höhe hielten. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Die Proteste richten sich gegen Frauenfeindlichkeit, Gewalt, Rassismus, Homophobie und religiöse Intoleranz.
Die Proteste richten sich gegen Frauenfeindlichkeit, Gewalt, Rassismus, Homophobie und religiöse Intoleranz. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Von ihrem neuen Präsidenten halten die Demonstranten nichts.
Von ihrem neuen Präsidenten halten die Demonstranten nichts. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
„Die Zukunft ist weiblich“, ist diese Demonstrantin überzeugt.
„Die Zukunft ist weiblich“, ist diese Demonstrantin überzeugt. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Die bekannte Frauenrechtlerin Gloria Allred bei einer Kundgebung.
Die bekannte Frauenrechtlerin Gloria Allred bei einer Kundgebung. © Getty Images | Mike Coppola
Prominente Unterstützung: Schauspielerin Scarlett Johansson schloss sich dem Protestmarsch in Washington an.
Prominente Unterstützung: Schauspielerin Scarlett Johansson schloss sich dem Protestmarsch in Washington an. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Schauspieler Jake Gyllenhaal zeigte sich solidarisch und begleitete seine Schwester Maggie zum „Marsch der Frauen“.
Schauspieler Jake Gyllenhaal zeigte sich solidarisch und begleitete seine Schwester Maggie zum „Marsch der Frauen“. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Auch Schauspielerin Charlize Theron beteiligte sich an den Protesten, allerdings nicht in Washington, sondern an einem „Schwesternmarsch“ in Park City im US-Bundesstaat Utah.
Auch Schauspielerin Charlize Theron beteiligte sich an den Protesten, allerdings nicht in Washington, sondern an einem „Schwesternmarsch“ in Park City im US-Bundesstaat Utah. © Getty Images | Michael Loccisano
Doch nicht nur in den USA gingen die Menschen gegen Trump auf die Straße. Solidarische Unterstützung erhielten die US-Bürger etwa aus Großbritannien.
Doch nicht nur in den USA gingen die Menschen gegen Trump auf die Straße. Solidarische Unterstützung erhielten die US-Bürger etwa aus Großbritannien. © REUTERS | KEVIN COOMBS
Zu einer Kundgebung in London versammelten sich am Samstag Tausende Menschen.
Zu einer Kundgebung in London versammelten sich am Samstag Tausende Menschen. © REUTERS | NEIL HALL
Ihre Botschaft hatten sich diese Frauen, die am Londoner Trafalgar Square an den Protesten teilnahmen, auf den Bauch geschrieben.
Ihre Botschaft hatten sich diese Frauen, die am Londoner Trafalgar Square an den Protesten teilnahmen, auf den Bauch geschrieben. © REUTERS | NEIL HALL
Auch in Amsterdam in den Niederlanden fand ein „Marsch der Frauen“ statt.
Auch in Amsterdam in den Niederlanden fand ein „Marsch der Frauen“ statt. © Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
„Mehr Liebe, weniger Hass“, forderte diese Demonstrantin mit ihrem Plakat.
„Mehr Liebe, weniger Hass“, forderte diese Demonstrantin mit ihrem Plakat. © Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
Der Amsterdamer Protestmarsch führte durch die Stadt bis zum US-Konsulat.
Der Amsterdamer Protestmarsch führte durch die Stadt bis zum US-Konsulat. © Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
In Berlin sammelten sich die Demonstranten vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor.
In Berlin sammelten sich die Demonstranten vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor. © dpa | Gregor Fischer
Hunderte Menschen nahmen an der Protestaktion teil.
Hunderte Menschen nahmen an der Protestaktion teil. © Getty Images | Steffi Loos
„Make racists afraid again“, steht in Anlehnung an Trumps Slogan „Make America great again“ auf einem Plakat in Berlin.
„Make racists afraid again“, steht in Anlehnung an Trumps Slogan „Make America great again“ auf einem Plakat in Berlin. © Getty Images | Steffi Loos
Auch in Buenos Aires in Brasilien fanden „Schwesternmärsche“ statt ...
Auch in Buenos Aires in Brasilien fanden „Schwesternmärsche“ statt ... © dpa | Agustin Marcarian
... genau wie in Kenia.
... genau wie in Kenia. © REUTERS | THOMAS MUKOYA
Im Karura-Wald im Herzen der kenianischen Hauptstadt Nairobi protestierten die Demonstranten gegen den neuen US-Präsidenten Trump.
Im Karura-Wald im Herzen der kenianischen Hauptstadt Nairobi protestierten die Demonstranten gegen den neuen US-Präsidenten Trump. © REUTERS | THOMAS MUKOYA
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Ihrem Ziel, die Bevölkerung mehrheitlich für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen den Mann im Weißen Haus hinter sich zu versammeln, sind sie dabei bis jetzt nicht näher gekommen.

Mehrere aktuelle und frühere Mitarbeiter des Weißen Hauses weigern sich, im Rahmen der Ermittlungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Trump vor dem Parlament auszusagen.

Dazu gehört zum Beispiel der frühere stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Charles Kupperman. Dieser hat sich in einem separaten Verfahren an ein Gericht gewandt, um klären zu lassen, ob er vor dem Parlament aussagen muss oder ob er sich an Trumps Anordnung halten muss, die Ermittlungen zu blockieren.

Ukraine-Skandal: Entrüstung über Trumps Methoden hält sich in Grenzen

Bei den Demokraten kehrt derweil Ernüchterung ein. Die Einschaltquoten der Befragungen waren insgesamt bescheiden. Der republikanische Schutzwall Trumps im Kongress steht wie eine Eins. Und erste Meinungsumfragen zeigen, dass die Zahl derer, die einen Rauswurf Trumps vor der Wahl im nächsten November für unangemessen halten, sogar leicht gestiegen ist.

Kurzum: Außerhalb der Eliten und der politischen Blase Washingtons zeigt sich Amerika einigermaßen ungerührt über einen von den Alltagsthemen wie Krankenversicherung oder Steuer-Ungerechtigkeit meilenweit entfernten Skandal.

Dagegen glaubt der demokratische Chef-Ankläger Adam Schiff, dass „Kiewgate“ die Watergate-Affäre von Richard Nixon aus den 70er Jahren bei weitem in den Schatten stellt. Warum? „Weil Donald Trump meint, er steht über dem Gesetz.”

Donald Trump hat nicht viel für die Bemühungen der Demokraten übrig.
Donald Trump hat nicht viel für die Bemühungen der Demokraten übrig. © Reuters | TOM BRENNER

Dass sich die Entrüstung über Trumps Bemühungen, Kiew mit erpresserischen Methoden als Wahlkampfhelfer gegen Joe Biden einzuspannen, in Grenzen hält, liegt nach Ansicht von Frank Luntz an der extremen Polarisierung der Gesellschaft.

Auch interessant: Melania Trump von Schülern ausgebuht.

Giuliani, Bolton und Pompeo könnten Trump politisch das Genick brechen

„Wir leben in zwei verschiedenen Ländern, mit zwei verschiedenen Zeitungen und Fernsehsendern und Menschen, die völlig gegensätzliche Schlussfolgerungen ziehen”, sagt der republikanische Meinungsforscher. Trump-kritische Wähler konnten sich in den vergangenen zwei Woche bei Sendern wie CNN und MSNBC mit solide belegten Argumenten und Analysen gegen den Präsidenten versorgen.

Donald Trump legt seinen Amtseid ab

Er ist der 45. US-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: Donald Trump erscheint unter Applaus zu seiner Amtseinführung.
Er ist der 45. US-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: Donald Trump erscheint unter Applaus zu seiner Amtseinführung. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Er ist der neue US-Vizepräsident: Mike Pence lässt sich von den Zuschauern feiern.
Er ist der neue US-Vizepräsident: Mike Pence lässt sich von den Zuschauern feiern. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Das Kaiptol ist festlich geschmückt.
Das Kaiptol ist festlich geschmückt. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Ein historischer Moment: Der 44. US-Präsident Barack Obama begrüßt den 45. US-Präsidenten Donald Trump.
Ein historischer Moment: Der 44. US-Präsident Barack Obama begrüßt den 45. US-Präsidenten Donald Trump. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Hunderttausende Menschen verfolgen die Zeremonie.
Hunderttausende Menschen verfolgen die Zeremonie. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Die Familie von Donald Trump ist bei den Feierlichkeiten natürlich dabei. Trumps Ehefrau Melania wird zu ihrem Platz begleitet.
Die Familie von Donald Trump ist bei den Feierlichkeiten natürlich dabei. Trumps Ehefrau Melania wird zu ihrem Platz begleitet. © REUTERS | RICK WILKING
Auch der gemeinsame Sohn Barron Trump (l.) lässt sich den besonderen Moment seines Vaters nicht entgehen.
Auch der gemeinsame Sohn Barron Trump (l.) lässt sich den besonderen Moment seines Vaters nicht entgehen. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Ivanka Trump erscheint mit ihrem Bruder Donald Trump Jr. zur Amtseinführung.
Ivanka Trump erscheint mit ihrem Bruder Donald Trump Jr. zur Amtseinführung. © REUTERS | POOL
Die bereits erwachsenen Kinder von Donald Trump: Tiffany Trump, Donald Trump Jr. und Ivanka Trump (v.l.). Im Hintergrund stehen die Ehepartner von Donald Trump Jr. und Ivanka.
Die bereits erwachsenen Kinder von Donald Trump: Tiffany Trump, Donald Trump Jr. und Ivanka Trump (v.l.). Im Hintergrund stehen die Ehepartner von Donald Trump Jr. und Ivanka. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Sie werden von ihrem Vater Donald Trump begrüßt.
Sie werden von ihrem Vater Donald Trump begrüßt. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Für die neue First Lady Melania gibt es einen Kuss auf die Wange.
Für die neue First Lady Melania gibt es einen Kuss auf die Wange. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Es ist ein Triumph für ihn: Zu Beginn des Wahlkampfs hatte kaum einer damit gerechnet, dass es Donald Trump zum US-Präsidenten schafffen würde.
Es ist ein Triumph für ihn: Zu Beginn des Wahlkampfs hatte kaum einer damit gerechnet, dass es Donald Trump zum US-Präsidenten schafffen würde. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Das ist der wichtigste Augenblick in seinem Leben: Donald Trump wird als US-Präsident vereidigt.
Das ist der wichtigste Augenblick in seinem Leben: Donald Trump wird als US-Präsident vereidigt. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Melania Trump hält die zwei Bibeln, auf die Trump schwor. Eine ist seine eigene, die andere ist die des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln.
Melania Trump hält die zwei Bibeln, auf die Trump schwor. Eine ist seine eigene, die andere ist die des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs gratuliert Trump als Erster.
Der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs gratuliert Trump als Erster. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Danach hält Trump eine Rede. Darin kündigt er einschneidende Veränderungen in Washington an. Zu lange hätten Politiker profitiert, aber nicht die einfachen Leute, die ihre Arbeit verloren hätten. „Das ändert sich alles, jetzt beginnt es, genau hier“, sagt Trump. „Das ist Euer Moment, das ist Euer Tag. Die USA sind Euer Land.“
Danach hält Trump eine Rede. Darin kündigt er einschneidende Veränderungen in Washington an. Zu lange hätten Politiker profitiert, aber nicht die einfachen Leute, die ihre Arbeit verloren hätten. „Das ändert sich alles, jetzt beginnt es, genau hier“, sagt Trump. „Das ist Euer Moment, das ist Euer Tag. Die USA sind Euer Land.“ © REUTERS | CARLOS BARRIA
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Trump-Anhänger dagegen wurden bei Fox News, OANN und rechtspopulistischen Portalen wie Breitbart mit der von Trump kuratierten Erzählung bombardiert, dass gegen ihn eine „Hexenjagd” im Gange sei. In Zahlen: 46,5 % der Amerikaner wollten Trump zuletzt weghaben, 45,5 % sind entschieden dagegen. Ein Bild, das sich ändern könnte, müssten die „Dickschiffe” in den Zeugenstand.

Rudy Giuliani, Trumps zwielichtiger Privat-Anwalt, der eine beispiellose Schatten-Diplomatie betrieb, Außenminister Mike Pompeo und der von Trump im Groll geschiedene Ex-Sicherheitsberater John Bolton, darüber besteht nach den Anhörungen kaum Zweifel, könnten Trump politisch das Genick brechen. Aber sie verweigern sich bisher der Aufklärung.

Donald Trump- Schräge Fotomomente

In seinem ersten Jahr als US-Präsident hat Donald Trump mit vielen Konventionen gebrochen – und mit seinem Verhalten für viel Aufsehen gesorgt. Das ging gleich gut los am Tag seiner Vereidigung: Als die Trumps am 20. Januar 2017 am Weißen Haus ankommen, um mit den Obamas vor der Zeremonie Tee zu trinken, lässt der künftige Präsident seine Frau Melania einfach stehen und geht schon mal die Stufen hinauf.
In seinem ersten Jahr als US-Präsident hat Donald Trump mit vielen Konventionen gebrochen – und mit seinem Verhalten für viel Aufsehen gesorgt. Das ging gleich gut los am Tag seiner Vereidigung: Als die Trumps am 20. Januar 2017 am Weißen Haus ankommen, um mit den Obamas vor der Zeremonie Tee zu trinken, lässt der künftige Präsident seine Frau Melania einfach stehen und geht schon mal die Stufen hinauf. © REUTERS | Jonathan Ernst
Eine der letzten Amtshandlungen des noch amtierenden Präsidenten Barack Obama und der scheidenden First Lady Michelle: der nächsten First Lady Melania das Gefühl geben, willkommen zu sein. Das Bild, das dabei entstand, sprach für viele Betrachter Bände.
Eine der letzten Amtshandlungen des noch amtierenden Präsidenten Barack Obama und der scheidenden First Lady Michelle: der nächsten First Lady Melania das Gefühl geben, willkommen zu sein. Das Bild, das dabei entstand, sprach für viele Betrachter Bände. © REUTERS | REUTERS / JONATHAN ERNST
War da was? Beim ersten Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim neuen US-Präsidenten am 17. März 2017 ist auf Videos vom Fototermin im Oval Office deutlich zu hören, wie die deutsche Regierungschefin Trump fragt, ob er fürs Foto Hände schütteln wolle. Tump schien Merkel zu ignorieren, dieses Bild sorgte für viel Aufsehen, nicht nur in Deutschland. Trump erklärte später, er habe Merkels Frage nicht gehört. Dass er ihr nicht die Hand geben wollte, war tatsächlich eine Überinterpretation vieler Medien – die beiden hatten sich an dem Tag bereits mehrmals Hände geschüttelt.
War da was? Beim ersten Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim neuen US-Präsidenten am 17. März 2017 ist auf Videos vom Fototermin im Oval Office deutlich zu hören, wie die deutsche Regierungschefin Trump fragt, ob er fürs Foto Hände schütteln wolle. Tump schien Merkel zu ignorieren, dieses Bild sorgte für viel Aufsehen, nicht nur in Deutschland. Trump erklärte später, er habe Merkels Frage nicht gehört. Dass er ihr nicht die Hand geben wollte, war tatsächlich eine Überinterpretation vieler Medien – die beiden hatten sich an dem Tag bereits mehrmals Hände geschüttelt. © REUTERS | REUTERS / JONATHAN ERNST
In den ersten Monaten seiner Präsidentschaft machte Donald Trumps eigenwillige Art, Hände zu schütteln, viele Schlagzeilen. Dass es noch eigenwilliger geht, bewiesen die Teilnehmer des Asean-Gipfels im philippinischen Manila dem US-Präsidenten. Sie haben den ganz besonderen Asean-Handshake. Und der stellte Trump zunächst vor mittelgroße Probleme.
In den ersten Monaten seiner Präsidentschaft machte Donald Trumps eigenwillige Art, Hände zu schütteln, viele Schlagzeilen. Dass es noch eigenwilliger geht, bewiesen die Teilnehmer des Asean-Gipfels im philippinischen Manila dem US-Präsidenten. Sie haben den ganz besonderen Asean-Handshake. Und der stellte Trump zunächst vor mittelgroße Probleme. © REUTERS | Jonathan Ernst
Schließlich hatte es aber auch Trump verstanden.
Schließlich hatte es aber auch Trump verstanden. © REUTERS | REUTERS / JONATHAN ERNST
Für viel Spott nicht nur in den sozialen Medien sorgte ein Bild, dass bei Donald Trumps erster Auslandsreise als US-Präsident im saudi-arabischen Riad entstand: Bei der Eröffnungszeremonie für das „Globale Zentrum für den Kampf gegen extremistische Ideologie“ legten Trump (in Begleitung von First Lady Melania), der saudische König Salman bin Abdulaziz al-Saud (2.v.l.) und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (l.) ihre Hände auf eine leuchtende Kugel. Das Bild könne sehr gut als Beleg für Verschwörungstheorien herhalten, witzelten viele Twitterer.
Für viel Spott nicht nur in den sozialen Medien sorgte ein Bild, dass bei Donald Trumps erster Auslandsreise als US-Präsident im saudi-arabischen Riad entstand: Bei der Eröffnungszeremonie für das „Globale Zentrum für den Kampf gegen extremistische Ideologie“ legten Trump (in Begleitung von First Lady Melania), der saudische König Salman bin Abdulaziz al-Saud (2.v.l.) und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (l.) ihre Hände auf eine leuchtende Kugel. Das Bild könne sehr gut als Beleg für Verschwörungstheorien herhalten, witzelten viele Twitterer. © picture alliance / abaca | dpa Picture-Alliance / AA/ABACA
Gar nicht lustig fanden viele das, was Trump am 23. Mai 2017 nach seinem Besuch in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem im Gästebuch hinterließ.
Gar nicht lustig fanden viele das, was Trump am 23. Mai 2017 nach seinem Besuch in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem im Gästebuch hinterließ. © REUTERS | Jonathan Ernst
„Es ist eine große Ehre, mit all meinen Freunden hier zu sein – so fantastisch + werde es nie vergessen“, schrieb Trump, nachdem er mit Gattin Melania einen Kranz niedergelegt hatte. Viele hielten die Wortwahl Trumps dieses Ortes und Anlasses für völlig unangemessen.
„Es ist eine große Ehre, mit all meinen Freunden hier zu sein – so fantastisch + werde es nie vergessen“, schrieb Trump, nachdem er mit Gattin Melania einen Kranz niedergelegt hatte. Viele hielten die Wortwahl Trumps dieses Ortes und Anlasses für völlig unangemessen. © REUTERS | POOL New
Unangemessen ist auch eine treffende Beschreibung für Donald Trumps Aussage im Angesicht der französischen Première Dame Brigitte Macron:„Sie sind wirklich gut in Form“, sagte der 71-Jährige, als er im Juli 2017 zum ersten Mal die 64-jährige Frau des damals 39 Jahre alten französischen Präsidenten Emmanuel Macron (r., mit Melania Trump, 47) traf. Weite Teile der politisch interessierten Menschheit erlebten ein schweren Fall von Fremdscham.
Unangemessen ist auch eine treffende Beschreibung für Donald Trumps Aussage im Angesicht der französischen Première Dame Brigitte Macron:„Sie sind wirklich gut in Form“, sagte der 71-Jährige, als er im Juli 2017 zum ersten Mal die 64-jährige Frau des damals 39 Jahre alten französischen Präsidenten Emmanuel Macron (r., mit Melania Trump, 47) traf. Weite Teile der politisch interessierten Menschheit erlebten ein schweren Fall von Fremdscham. © REUTERS | POOL New
Unglaube und Spott waren verbreitete Reaktionen, als Präsident Trump am 21. August 2017 ohne Schutzbrille in die Sonne blickte, um die Sonnenfinsternis über den USA zu beobachten. First Lady Melania hatte auf die unzähligen Warnungen gehört und sah sich das Himmelsphänomen mit Schutzbrille an.
Unglaube und Spott waren verbreitete Reaktionen, als Präsident Trump am 21. August 2017 ohne Schutzbrille in die Sonne blickte, um die Sonnenfinsternis über den USA zu beobachten. First Lady Melania hatte auf die unzähligen Warnungen gehört und sah sich das Himmelsphänomen mit Schutzbrille an. © picture alliance / abaca | dpa Picture-Alliance / Sachs Ron/CNP/ABACA
Er ist kein eleganter Mann, soviel ist klar. Schon mehrfach haben Bilder wie dieses das Netz erfreut: Twitterer machen sich mit großem Vergnügen über die ungeschickte Haltung des Präsidenten beim Trinken lustig.
Er ist kein eleganter Mann, soviel ist klar. Schon mehrfach haben Bilder wie dieses das Netz erfreut: Twitterer machen sich mit großem Vergnügen über die ungeschickte Haltung des Präsidenten beim Trinken lustig. © REUTERS | REUTERS / KEVIN LAMARQUE
Kein bisschen witzig fanden die meisten Trumps Auftritt in Puerto Ricos Hauptstadt San Juan, nachdem Hurrikan Maria das Außengebiet der USA verwüstet hatte. Der US-Präsident traf auf Bewohner und warf Küchenrollen in die Menge, als wären es Basketbälle.
Kein bisschen witzig fanden die meisten Trumps Auftritt in Puerto Ricos Hauptstadt San Juan, nachdem Hurrikan Maria das Außengebiet der USA verwüstet hatte. Der US-Präsident traf auf Bewohner und warf Küchenrollen in die Menge, als wären es Basketbälle. © REUTERS | REUTERS / JONATHAN ERNST
Der US-Präsident verabschiedete sich von Menschen in dem in weiten Teilen zerstörten Gebiet mit „have a good time“ – „schöne Zeit euch noch“.
Der US-Präsident verabschiedete sich von Menschen in dem in weiten Teilen zerstörten Gebiet mit „have a good time“ – „schöne Zeit euch noch“. © REUTERS | REUTERS / JONATHAN ERNST
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20 Konservative müssten zu den Demokraten überlaufen

Sie gerichtlich zu zwingen, könnte Monate dauern und das Wahljahr 2020 verschatten. Nancy Pelosi, die Wortführerin der Demokraten im Repräsentantenhaus, winkt ab. Ihr reichen die unter Eid erhobenen Indizien gegen Trump, um sehr bald gemäß der Verfassung über die erste Phase einer Amtsenthebung abstimmen zu lassen. Lesen Sie hier: Bloomberg will US-Präsident Donald Trump beerben.

Die Vorwürfe im Impeachment-Verfahren müssen vorher im Justiz-Ausschuss formal festgezurrt werden. Sie werden um Begriffe wie Erpressung, Bestechung, Amtsmissbrauch und Behinderung des Parlaments kreisen.

Trump noch vor Weihnachten „impeached“?

Weil die Demokraten im Repräsentantenhaus die Mehrheit besitzen, wäre Trump, wenn alles nach Plan liefe, voraussichtlich noch vor Weihnachten „impeached”. Was nur einen schalen Teilsieg bedeutet. Ab Januar hätte der Senat als entscheidende Spruchkammer das Heft in der Hand.

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Dort geben die Republikaner den Ton an. Sie wollen die Anklage gegen Trump binnen zwei Wochen würdigen - und krachend ablehnen. Dass 20 Konservative zu den Demokraten überlaufen, so viele müssten es sein, um sich Trump zu entledigen, erscheint heute noch unwahrscheinlicher als vor den Anhörungen.

Selbst Trump-kritische Senatoren folgen der Lesart ihrer Kollegen im „House”: Was Trump mit der Ukraine gemacht hat, war staatsmännisch weder probat noch koscher. Aber längst nicht so dramatisch, um zum ersten Mal in der 243-jährigen Geschichte der USA einen Präsidenten wirklich vorzeitig vom Stuhl zu holen.

Vize Mike Pence und Donald Trump.
Vize Mike Pence und Donald Trump. © dpa | Evan Vucci

Donald Trump – Mehr zum US-Präsident

Donald Trump steht innen- und außenpolitisch unter Druck. Trump versuchte bereits die Impeachment-Ermittlungen blockieren. Sollte das Amtsenthebungsverfahren tatsächlich Erfolg haben, könnte das aber sogar einen Bürgerkrieg zufolge haben, wie Experten warnen.

In einem Jahr steht die nächste Präsidentschaftswahl an. Trump präsentiert sich selbstverständlich siegessicher – auf Twitter jetzt sogar halbnackt als Boxer.