Berlin. Der Fördertopf für Privat-Ladestationen ist leer, die Innovationsprämie droht auszulaufen. Was bei der E-Auto-Förderung passieren muss.

Wer auf die üppigen Fördergelder beim Kauf eines Elektroautos hofft, dem drohen derzeit böse Überraschungen. In der vergangenen Woche meldete die staatliche Kreditbank KfW, dass der Geldtopf für die Förderung privater Ladestationen, sogenannter Wallboxen, leer sei.

Nun hakt auch noch die Innovationsprämie, die bis zu 3000 Euro beim Kauf eines vollelektrischen Autos ausmacht. Wer sich heute ein Auto bestellt hat, dieses aufgrund der derzeit langen Lieferzeiten aber erst im neuen Jahr erhält, könnte leer ausgehen, sollte die neue Richtlinie nicht bald auf den Weg gebracht werden.

E-Autos: Subventionen gehören auf den Prüfstand

Grundsätzlich ist es richtig und notwendig, dass ein sich abzeichnendes Ampelbündnis Subventionen auf den Prüfstand stellen will. Das beste Beispiel ist die Förderung der Plug-in-Hybride. Dem Ziel, einen dauerhaft voll elektrifizierten Verkehr zu erreichen, dienen sie nicht.

Im Wesentlichen sind sie eine Quersubventionierung für die Automobilindustrie. Sie wird für einen Wandel mit Steuergeldern unterstützt, den sie selbst lange verschlafen hat.

E-Autos: Versprechen einhalten

Trotzdem ist bei der Innovationsprämie eine Verlängerung nötig. Die Bundesregierung hat bereits zugesagt, die Prämie bis 2025 verlängern zu wollen. So lange muss es nicht sein.

Aber wer sich jüngst ein E-Auto gekauft und sich auf das Regierungsversprechen verlassen hat, sollte nicht im Regen stehen gelassen werden.

Ladenetz muss ausgebaut werden

Auch bei den privaten Ladestationen wäre eine neue Förderung sinnvoll. Das Ladenetz wird zwar besser, schreckt viele aber noch ab. Solange es hier nicht schneller vorangeht, hilft die Förderung, der E-Mobilität Aufschub zu verleihen.

Sich anbahnende Entwicklungen wie eine Feststoffbatterie werden E-Autos perspektivisch günstiger machen und ihre Reichweite verbessern. Dann sollte entsprechend Schluss mit den Förderungen sein.