Berlin. Während der Peking-Reise von Ursula von der Leyen und Emmanuel Macron kritisiert EVP-Chef Manfred Weber die China-Politik Europas.

Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, hat die europäische Haltung gegenüber China als blauäugig kritisiert. “Europa muss gegenüber der chinesischen Führung seine Naivität ablegen“, sagte der CSU-Politiker dieser Redaktion. “Leider ist eine gemeinsame europäische Strategie gegenüber China noch nicht zu erkennen.“

Weber spielte auch auf die Beteiligung des chinesischen Staatskonzerns Cosco an einem Hafenterminal in Hamburg an. „Letztes Jahr flog Bundeskanzler Scholz nach China und brachte als Geschenk den Hamburger Hafen nach Peking mit“, sagte Weber. “Diese Woche war bereits Spaniens Premier Sanchez da und jetzt kommt Frankreichs Präsident Macron mit einer Wirtschaftsdelegation.“

China: EVP-Chef Weber lobt Ursula von der Leyen

Weber lobte allerdings die Rolle von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die mit Macron nach Peking gereist war. Es sei gut, dass von der Leyen “Klartext spricht und Europa selbstbewusst und unabhängiger ausrichten will“, so Weber. Der Partei- und Fraktionschef der EVP warnte allerdings auch, dass Europa „den Systemwettbewerb mit China“ nur bestehen werde, „wenn wir den transatlantischen Schulterschluss schaffen.“ Die EU müsse gemeinsam mit den USA agieren, forderte er.

Macron und von der Leyen sind nach Peking gereist, um Gespräche mit der chinesischen Regierung zu führen. Dabei geht es um die Rolle Chinas in der Suche nach einer Friedenslösung für die Ukraine und um die wirtschaftlichen Beziehungen zur EU. (gau)