Berlin. Im Ringen um eine Gaspreisbremse fordern immer mehr Stimmen, Verbraucherinnen und Verbrauchern Anreize zum Energiesparen zu setzen.
Der Städte- und Gemeindebund dringt auf eine Einmalzahlung an die Verbraucher zur Begrenzung der Gaspreise. "Es spricht viel dafür, weil es auf die Schnelligkeit ankommt, in einem ersten Schritt eine deutliche Einmalzahlung vorzusehen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg unserer Redaktion. "Anschließend sollte ein System etabliert werden, das einen reduzierten Grundverbrauch subventioniert."
Die Sparanreize müssten gesichert werden, forderte Landsberg. "Wir brauchen dazu eine Kommunikationskampagne, die den Menschen den Ernst der Lage verdeutlicht, denn die bisherigen Einsparungen reichen noch nicht."
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Die Einmalzahlungen wie auch die Subventionierung der Preise müssten "die Kommunen, ihre Krankenhäuser, ihre Wohnungsbaugesellschaften, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Kindergarten erfassen", verlangte der Hauptgeschäftsführer.
Landsberg mahnte zu schnellem Handeln. Die Gaspreisbremse müsse noch im Oktober auf den Weg gebracht werden. "Jeder Tag, den wir verlieren, schafft mehr Unsicherheit und gefährdet den Zusammenhalt der Gesellschaft in diesen schweren Krisenzeiten." An diesem Wochenende findet eine Klausurtagung der zuständigen Gaspreiskommission statt.
Gaspreisbremse: Auch Grünen-Fraktionschefin Haßelmann fordert Anreize zum Energiesparen
Im Ringen um eine Gaspreisbremse hat auch Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann davor gewarnt, Sparanreize außer Acht zu lassen. "Für uns ist die wichtigste Erwartung, dass die Maßnahmen die Menschen schnell, unbürokratisch und spürbar entlasten", sagte Haßelmann unserer Redaktion. "Und es ist natürlich wichtig, dass sie Anreize zum Energiesparen setzen. Nur so kommen wir sicher durch den Winter."
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de