Washington. Mit Kenneth Starr holt sich Trump einen namhaften Anwalt ins Verteidigerteam. Er spielte schon beim Clinton-Impeachment eine Rolle.

Das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump ist eröffnet – und nun steht auch fest, welche namhaften Juristen ihn verteidigen werden. So gehört zu dem achtköpfigen, prominent besetzten Team etwa der Sonderermittler im Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, Kenneth Starr. Das teilte das Weiße Haus am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Auch Alan Dershowitz, US-amerikanischer Star-Anwalt und emeritierter Harvard-Professor, werde demnach im Senat für Trump auftreten. Zuvor hatte der Anwalt schon auf Twitter verkündet, er nehme er an dem Verfahren teil, „um die Integrität der Verfassung zu verteidigen“ und verfassungsrechtlich Argumente gegen eine Amtsenthebung Trumps vortragen.

Dershowitz war Mitte der 1990er Jahre Teil des Verteidigungsteams des Football-Stars O.J. Simpson.

Amtsenthebungsverfahren: das sind die Verteidiger von Donald Trump

Das Verteidigerteam soll vom Rechtsberater des Weißen Hauses, Pat Cipollone, und von Trumps persönlichem Anwalt Jay Sekulow geleitet werden. Im Verteidigerteam sind außerdem Robert Ray, Pam Bondi, Jane Raskin und Eric Herschmann.

Auch Robert Ray spielte im Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton eine Rolle. Bondi ist die frühere Generalstaatsanwältin Floridas, Raskin hat Trump bereits in der Vergangenheit als Anwältin vertreten.

In der Mitteilung des Weißen Hauses hieß es weiter: „Präsident Trump hat nichts falsch gemacht und ist zuversichtlich, dass dieses Team ihn, die Wähler und unsere Demokratie vor dieser grundlosen, unrechtmäßigen Anklage verteidigen wird.“

Amtsenthebungsverfahren im Senat am Donnerstag eröffnet worden

Das Amtsenthebungsverfahren gegen den US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Senat war am Donnerstag formell eröffnet worden, ihm werden Machtmissbrauch und Behinderung der Ermittlungen des Repräsentantenhauses vorgeworfen. Der inhaltliche Teil des Verfahrens soll am kommenden Dienstag beginnen.

Nach Andrew Johnson und Bill Clinton ist Trump erst der dritte US-Präsident, der sich einem Amtsenthebungsverfahren im Senat stellen muss. Die Aussichten auf Erfolg sind allerdings gering. Die Senatoren entscheiden über eine Verurteilung oder einen Freispruch Trumps, die Republikaner haben in der Kammer mit 53 der 100 Sitze eine Mehrheit.

Für eine Amtsenthebung Trumps müsste eine Zweidrittelmehrheit von 67 Senatoren für mindestens einen der beiden Anklagepunkte stimmen, was als extrem unwahrscheinlich gilt. Das Amtsenthebungsverfahren findet knapp ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen in den USA statt – was Trump möglicherweise schaden könnte.

(dpa/lhel/jkali)