Istanbul. Lange herrschte dicke Luft zwischen der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ein Treffen in Ankara soll jetzt die Beziehungen verbessern.

Nach Jahren der schlechten Beziehungen zwischen der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hat der Kronprinz Abu Dhabis, Mohammed bin Sajid al-Nahjan, Ankara besucht.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan empfing den faktischen Herrscher der Emirate am Mittwoch in Ankara.

Die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Abend, die Vereinigten Arabischen Emirate hätten einen Fonds in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar für Investitionen in der Türkei bereitgestellt. Außerdem wurden Kooperationsverträge für die Bereiche Handel, Energie und Umwelt unterschrieben.

Die Türkei dürfte sich von dem Besuch vor allem wirtschaftliche Vorteile erhoffen. Verschiedenen Medienberichten zufolge haben die Emirate Interesse an Investitionen in der Türkei.

Der Türkei dürfte das besonders vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Wirtschafts- und Währungskrise gelegen kommen. Die Inflation lag zuletzt bei fast 20 Prozent, die Landeswährung Lira hat in diesem Jahr etwa 40 Prozent ihres Wertes verloren.

Die außenpolitisch teilweise isolierte Türkei sucht zurzeit ihre bilateralen Beziehungen etwa zu arabischen Staaten auszubauen. Vor einem Jahr war das noch anders: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu griff die Emirate damals noch scharf an und machte das Land für Destabilisierung in Libyen verantwortlich. Die VAE wiederum hatten - gemeinsam mit Zypern, Griechenland, Ägypten und Frankreich - die Mittelmeerpolitik der Türkei scharf kritisiert.

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