Berlin. Die Deutschen wünschen sich einer Umfrage zufolge einen Grünen-Kanzlerkandidaten. Sogar bei SPD-Wählern liegt Robert Habeck vorne.

Fast jeder zweite Deutsche wünscht sich nach dem Rekordergebnis der Grünen, dass die Partei bei der kommenden Bundestagswahl auch mit einem Kanzlerkandidaten ins Rennen geht.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur: Demnach sind sind 46 Prozent dafür und nur 35 Prozent dagegen, während 19 Prozent keine Angaben machen. Von den Wählern der Grünen sind sogar 86 Prozent für die Nominierung eines Kanzlerkandidaten.

Dagegen halten weniger als ein Drittel der Befragten (30 Prozent) noch einen SPD-Kanzlerkandidaten für angebracht. 47 Prozent meinen dagegen, die Sozialdemokraten sollten lieber darauf verzichten. Nur unter den Wählern der SPD selbst haben die Befürworter einer Kanzlerkandidatur mit 48 zu 33 Prozent noch die Oberhand. Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend sind die Grünen erstmals stärkste Kraft und überholen die Union.

Habeck- Wir sind ins Zentrum der politischen Debatte eingerückt

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    Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck schneidet im direkten Vergleich zu potenziellen Kanzlerkandidaten von Union und SPD am besten ab. 25 Prozent würden sich ihn als Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünschen, nur 13 Prozent die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und 9 Prozent wären für SPD-Vizekanzler Olaf Scholz. 53 Prozent konnten sich für keinen der drei erwärmen.

    Selbst in der Gunst der SPD-Wähler liegt Habeck mit 33 zu 22 Prozent vor Scholz. Die FDP-Wähler sind ebenfalls am ehesten für Habeck, die AfD-Wähler sind am ehesten für Kramp-Karrenbauer. (les/dpa)

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