Washington. US-Präsident Biden hat zur Vergeltung Stützpunkte von Iran-nahen Milizen in Syrien bombardieren lassen. Zuvor gab es Raketenanschläge.

Fünf Wochen nach Amtsantritt hat der neue US-Präsident Joe Biden den ersten Militärschlag angeordnet. Auf seinen Befehl flog die US-Luftwaffe am Donnerstagabend Angriffe gegen Ziele im Osten Syriens, die von Iran-nahen Milizen genutzt worden seien.

Pentagon-Sprecher John Kirby bezeichnete die Aktion als „verhältnismäßige” Reaktion der USA auf Raketenanschläge gegen US-Soldaten und internationale Militärs, hinter denen unter anderem von Teheran unterstützte Terror-Gruppen wie Kataib Hisbollah vermutet werden.

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Islamistische Gruppe „Blutwächter” für Raketenanschläge verantwortlich

Dabei wurde im nordirakischen Erbil vor zehn Tagen ein philippinischer Mitarbeiter einer US-Firma innerhalb der internationalen Militärkoalition getötet. Weitere Soldaten wurden verletzt. Eine bisher wenig bekannten islamistische Gruppe, die sich „Blutwächter” nennt, beanspruchte die Urheberschaft.

Laut Kirby sendet der Einsatz, der eng kalibriert gewesen sei, um keine Eskalation auszulösen, die „klare Botschaft”, dass Präsident Biden gewillt ist, US-Militärangehörige und Verbündete zu schützen.

Vor dem Vergeltungsschlag seien diplomatischen Maßnahmen durchgeführt wurden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Dazu hätten auch Gespräche mit Koalitionspartnern gehört. Biden erwähnte die Angriffe vorab in einem Telefonat mit dem irakischen Premierminister Al-Kadhimi.

US-Angriff: Waffenlager in Syrien zerstört

Wie aus Pentagon-Kreisen zu erfahren war, haben die Luftangriffe in der Gegend um Abu Kamal Gebäude zerstört, die von den Milizen zur Aufbewahrung und zum Transport von Waffen genutzt worden seien. Örtliche Beobachter sprachen von mindestens drei Explosionen. Wie viele Menschen bei dem Angriff getötet oder verletzt wurden, war zunächst nicht bekannt.

Ob der militärische Nadelstich die aktuellen Bemühungen der USA beeinträchtigen kann, Teheran zurück an den Verhandlungstisch über eine neues Atomabkommen zu bekommen, werden die kommenden Wochen zeigen.

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