Berlin. Deutschland startet in die Sommerferien. Und viele hoffen, dass nach dem Ende der auch offiziell schulfreien Zeit wieder normaler Unterricht möglich ist. Die zuständige Bundesministerin ist davon nicht überzeugt.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hält die vollständige Rückkehr zu einem normalen Schulbetrieb nach den Sommerferien noch längst nicht für gesichert.

"Das Virus ist nicht weg, und wir müssen immer wieder damit rechnen, dass Schulen geschlossen werden müssen, wenn sich dort jemand infiziert hat", sagte die CDU-Politikerin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Wie fragil die Situation sei, zeige sich gerade in Nordrhein-Westfalen. "Wir müssen weiter mit Umsicht handeln."

Inzwischen strebten die Länder die Rückkehr zum Regelbetrieb nach den Sommerferien an. "Ich hoffe sehr, dass das Infektionsgeschehen diese Entwicklung zulässt", sagte Karliczek.

Allerdings hätten die vergangenen Wochen gezeigt, wie wichtig der regelmäßige und persönliche Kontakt zwischen Schülern und Lehrern sei. Homeschooling habe "ganz klare Grenzen". "Deshalb behält der Präsenzunterricht natürlich seine Bedeutung. Ohne Wenn und Aber. Aber Schule und Unterricht werden insgesamt digitaler."

Unterdessen lockert eine Reihe von Bundesländern bezüglich Schulen und Kitas in der kommenden Woche ihre Corona-Regeln. In Berlin und Niedersachsen können ab Montag beispielsweise alle Kinder wieder in eine Kita gehen. Und auch alle Grundschüler in Hessen und Bremen bekommen dann wieder einen Präsenzunterricht. Trotzdem gelten weiterhin Einschränkungen. In der Hansestadt werden die Schüler erstmal nur in vier Unterrichtsstunden an vier Tagen in der Woche unterrichtet. Für Hessen gelten vier Stunden Unterricht pro Tag für die Klassen eins und zwei und fünf für die Klassen drei und vier.

Gute Nachrichten gibt es zudem für Hochzeitspaare in Bayern. Dort dürfen ab Montag neben Hochzeits- und anderen Feiern etwa auch Vereinssitzungen wieder stattfinden. Auch Hallenbäder, Innenbereiche von Thermen und Hotelschwimmbäder können dann im Freistaat wieder öffnen. Zum Wochenstart dürfen sich außerdem in Niedersachsen statt wie bisher nur Angehörige zweier Haushalte auch Gruppen bis zu zehn Personen in der Öffentlichkeit treffen. Hessen lockert zudem die Obergrenze für Veranstaltungen. Bisher mussten diese ab 100 Teilnehmern genehmigt werden. Ab Montag gilt das erst ab 250 Menschen.