Berlin. Nach Ansicht der Linken müssen die Renten im Osten unverzüglich auf Westniveau angehoben werden. Der jetzige Zustand sei eine Schande.

Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Grundrente fordert die Partei Die Linke ein rentenpolitisches Sofortprogramm für Ostdeutschland. Die Renten dort müssten sofort auf das Niveau westdeutscher Renten angehoben werden. Außerdem müssten spezielle Zusatzrenten aus dem DDR-Rentensystem anerkannt werden.

„Für die Menschen im Osten ist Altersarmut ein besonders gravierendes Problem“, begründete Linken-Chef Bernd Riexinger die Forderungen gegenüber unserer Redaktion. Es sei „eine Schande“, dass nach fast 30 Jahren noch keine Angleichung der Renten in Ost und West erreicht sei. Die Ostdeutschen hätten besonders unter niedrigen Löhnen zu leiden.

Rente: Linke fordert sofortige Angleichung in Ost und West

Konkret fordert die Linke, den Rentenwert in Ost und West sofort anzugleichen – das ist die Euro-Summe, mit der sich die konkrete Rente aus den persönlichen Rentenansprüchen errechnet. Bisher ist diese Angleichung erst in fünf Jahren vorgesehen. Außerdem müssten die Rentenansprüche, die in der DDR und in Ostdeutschland erworben wurden, weiterhin höher bewertet werden als entsprechende Ansprüche im Westen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Eine weitere Forderung betrifft die „Zusatz- und Sonderversorgungssysteme“, die es in der DDR in der Rente gab. Die Ansprüche daraus müssten „gerecht anerkannt“ werden. Außerdem müsse der Mindestlohn auf zwölf Euro steigen. Entsprechende Anträge will die Linke in dieser Woche in den Bundestag einbringen.

Doppelt so viele Niedriglöhner im Osten wie im Westen

Es gehe nicht nur um die symbolische Anerkennung der Lebensleistung der Ostdeutschen, „sondern um die ganze materielle Auswirkung der Wende auf ihre Rente“, sagte Parteichef Riexinger. Nach der Wende sei besonders im Osten der Niedriglohnsektor ausgebaut worden.

Die Linke verweist in diesem Zusammenhang auf aktuelle Studien, wonach im Osten doppelt so viele Menschen zu einem Niedriglohn arbeiten wie im Westen. Der Abstand der Bruttolöhne zwischen Ost und West habe sich sogar erhöht. Das werde auch durch niedrigere Lebenshaltungskosten im Osten ausgeglichen.

Wie man auch im Alter ausreichend finanziell abgesichert ist, ist eine politische Dauerfrage. Aktuell haben 80 Prozent der Deutschen Angst vor Altersarmut wegen zu geringer Rente. Ein großes Risiko hierbei sind die weiterhin vielen Teilzeit- und Minijobs.

Im Moment dürfen sich Rentner aber noch freuen – die Rentenbezüge sind im Juli für 21 Millionen Bürger gestiegen.