Washington. Melania Trump hat erstmals seit ihrer Zeit als First Lady ein TV-Interview gegeben. Eine Rückkehr ins Weiße Haus schloss sie nicht aus.

Sie wollte nie nach Washington. Sie hat die Rolle an der Seite ihres Mannes vier Jahre lang oft fremdelnd mehr erduldet als gemocht. Und von der ursprünglichen Aussicht 2020, dass ihr Gatte Donald Trump eine zweite Amtszeit als US-Präsident zugesprochen bekommen könnte, war sie alles andere als begeistert. So weit die durch Enthüllungsbücher und etliche Zeitungsrecherchen dokumentierte Informationslage über Melania Trump.

16 Monate nach dem vom Wähler erzwungenen Auszug des ehemaligen slowenischen Fashion-Models aus dem Weißen Haus hat die 52-Jährige ihr erstes TV-Interview als Ex-First-Lady der USA gegeben. Die Gelegenheit nutzte sie für einige Klarstellungen.

Donald Trump und seine Ehefrau Melania.
Donald Trump und seine Ehefrau Melania. © AFP

Ex-First-Lady Melania Trump im TV-Interview bei Fox-News

Washington habe ihr gefallen, auch wenn die Stadt „ganz anders funktioniert”, sagte Trump dem für seine Donald-Trump-Verehrung bekannten Fox-News-Moderator Peter Hegseth. „Ich habe es genossen, mich um das Weiße Haus zu kümmern. Es war eine Zeit lang mein Zuhause.”

Eine Rückkehr ins Weiße Haus 2024 – sollte Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen antreten und gewinnen – schließt die einstige First Lady ausdrücklich nicht aus. „Sag niemals nie”, so Melania Trump.

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Melania Trump: Zustand Amerikas sei "so traurig"

Den Zustand Amerikas unter Präsident Joe Biden beschreibt die Mutter eines 16-jährigen Sohnes als „so traurig”. Viele Menschen hätten „zu kämpfen”. Die aktuelle Babymilchpulver-Krise in den USA – es gibt einen eklatanten Mangel – führt sie auf mangelnde „Führungsstärke” Bidens zurück.

In dem achtminütigen Gespräch zeigte sich Trump immer noch verärgert darüber, dass die Mode-Zeitschrift „Vogue” unter Chefin Anna Wintour ihr seinerzeit ein fotoreiches Porträt verweigert habe – Jill Biden, die amtierende First Lady, hingegen schon im Frühjahr mit einer Titel-Geschichte gefeiert wurde. „Sie sind voreingenommen”, so Melania Trump. „Sie haben ihre Vorlieben und Abneigungen. Und es ist so offensichtlich.”

Melania Trump engagiert sich für Stiftung "Be Best"

Keinen genauen Aufschluss lieferte Trump über den finanziellen Zustand ihrer Stiftung „Be Best”, die unter anderem Pflegekindern den Zugang zu Informatik- und Technologieunterricht ebnen soll. Auch zu diesem Zweck hatte die frühere First Lady sich zu Jahresbeginn mit neuartiger Digital-Kunst (NFT, Non-Fungible Token) beschäftigt.

Dabei handelt es sich um nicht austauschbare digitale Wertmarken, die auf Blockchains abgelegt sind. Sammler zahlen dafür zum Teil sechsstellige Preise. Bis heute bemühen sich US-Medien um Beantwortung der Frage, ob Auktionserlöse von Kunst, die Trump zeigt, an ihre gemeinnützige Einrichtung geflossen sind.

Dieser Artikel erschien zuerst auf waz.de.