Berlin. Im kommenden Jahr soll ein neuer Personalausweis fast 30 Prozent teurer werden. Lesen Sie hier, warum die Gebühren angehoben werden.

Wer einen neuen Personalausweis beantragt, muss bald deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Ausstellung des Ausweisdokuments wird teurer. Sie soll ab dem kommenden Jahr 37 Euro kosten – statt 28,80 Euro. Das beschloss das Kabinett am Mittwoch in Berlin.

In der Regel müssen Menschen ab 24 Jahren alle zehn Jahre einen neuen Personalausweis beantragen. Dass sie dabei bald eine fast 30-prozentige Gebührenerhöhung hinnehmen müssen, wird mit den gestiegenen Personal- und Sachkosten in den kommunalen Behörden begründet. Der Bundesrat muss die Erhöhung noch billigen.

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Personalausweis: Nachträgliche Kosten für Extras sollen entfallen

Von den Linken kam Kritik an der Erhöhung. „Die Ausstellung von Ausweisdokumenten ist keine Extra-Leistung der Behörden, sondern eine notwendige allgemeine Dienstleistung für alle Bürgerinnen und Bürger, die der Ausweispflicht unterliegen“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte.

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„Dafür sollte genauso wenig eine Gebühr erhoben werden wie für die Bearbeitung einer Steuererklärung.“ Er forderte eine kostenlose Ausweis-Ausstellung einmal innerhalb der jeweiligen Gültigkeitsdauer.

Bislang werden für eine nachträgliche Aktivierung der Onlinefunktionen oder die Entsperrung des elektronischen Identitätsnachweises jeweils sechs Euro verlangt. Diese zusätzlichen Kosten sollen nach der Erhöhung im Gegenzug entfallen.

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Wesentlich teurer als der Personalausweis bleibt trotzdem der Reisepass: Das Dokument kostet in einfachster Ausführung ab dem 24. Lebensjahr 60 Euro. Jüngere zahlen 37,50. (dpa/raer)