Ukraine-Krieg

Nord Stream 1: Putin stoppt Gaslieferungen nach Deutschland

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So will Deutschland jetzt Strom und Gas sparen

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Dunkle Innenstädte und kühle Büros und Wohnungen: Das soll auf die Bürger im Herbst und Winter zukommen.

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Berlin   Russland hat erneut die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 gestoppt. Die Furcht vor Energieengpässen im Winter wächst.

Russland hat am Mittwoch erneut die Gaslieferungen nach Deutschland gestoppt. Für drei Tage soll nach Angaben von Gazprom kein Gas durch Nord Stream 1 fließen. Als Grund gibt der russische Konzern Wartungsarbeiten an.

Gazprom hatte die Lieferungen nach Deutschland bereits im Juli wegen Wartungarbeiten für zehn Tage unterbrochen. Zuletzt lieferte Russland täglich rund 33 Millionen Kubikmeter Gas über die Ostsee-Pipeline nach Deutschland.

Nord Stream 1: Was ist der Grund für den Gaslieferstopp?

Laut Gazprom muss die einzig noch verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja, die der Pipeline vorgelagert ist, gewartet werden. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte hingegen gesagt, die Wartungsarbeiten seien technisch nicht nachvollziehbar. Er halte Verweise auf Turbinen von Siemens Energy für vorgeschoben.

Russland hatte auch im Zusammenhang mit der Drosselung der über die Leitung gelieferten Menge auf fehlende Turbinen verwiesen. Zuletzt kamen nur noch etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge über die Pipeline. Zweifel an der Begründung für die Drosselung kommen etwa von der Bundesregierung. Der Westen wirft Moskau bei der Energieversorgung Erpressung vor.

Die Entscheidung, die Lieferungen erneut zu stoppen, gab der Furcht vor Versorgungsengpässen im Winter neuen Auftrieb. Nach der Verhängung westlicher Sanktionen gegen Moskau wegen des Einmarschs in die Ukraine hatte Russland bereits mehrfach seine Gaslieferungen nach Europa reduziert.

Dank massiv gestiegener Preise für Öl und Gas hat Gazprom im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von rund 2,5 Billionen Rubel (umgerechnet etwa 41,6 Milliarden Euro) gemacht. (afp/dpa/fmg)

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de.

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