Berlin. Lars Klingbeil will Norbert Walter-Borjans als SPD-Parteichef beerben. Gemeinsam mit Co-Chefin Saskia Esken will er die SPD führen.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil will Norbert Walter-Borjans' Nachfolger als Vorsitzender seiner Partei werden. Er und Parteichefin Saskia Esken wollen die SPD gemeinsam führen. Das erklärten beide nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag in einer SPD-Präsidiumssitzung.

Das Präsidium nahm den Vorschlag einstimmig an und schlug die Personalie dem Parteivorstand vor. Die Wahl zur neuen Parteispitze soll auf dem SPD-Parteitag am 10. bis 12. Dezember stattfinden.

SPD-Parteivorsitz: Hubertus Heil will Stellvertreter bleiben

Esken wies bereits am Morgen im ARD-"Morgenmagazin" auf die jahrelange enge Zusammenarbeit mit Klingbeil hin. Der 43-Jährige sei ein "Architekt der Erneuerung der SPD" und sie schätze ihn persönlich sehr. Klingbeil hatte als Wahlkampfmanager entscheidenden Anteil am SPD-Sieg bei der Bundestagswahl.

Dass es noch weitere Bewerber um den Parteivorsitz geben wird, gilt derzeit als unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Mehrere SPD-Vize wie etwa Arbeitsminister Hubertus Heil hatten bereits angekündigt, dass sie weiter Stellvertreter sein wollen.

Ampel-Koalition: Ministeramt wäre auch für SPD-Vorsitzende möglich

Auch auf die Koalitionsverhandlungen mit Grünen und FDP für eine Ampel-Koalition dürfte sich der Wechsel an der SPD-Spitze auswirken. Der bisherige Co-Chef Walter-Borjans hatte deutlich gemacht, dass die Parteivorsitzenden auch künftig nicht in der Regierung vertreten sein sollten – auch wenn dies satzungsmäßig möglich wäre.

Esken sagte in der ARD, natürlich wäre es auch spannend, als Ministerin in einer Zukunftskoalition mitzuwirken. Sie habe in den vergangenen beiden Jahren aber auch als Parteivorsitzende "Wirksamkeit gezeigt". Auch Klingbeil waren Ambitionen etwa auf das Amt des Verteidigungsministers nachgesagt worden. Lesen Sie hier: Lars Klingbeil: „Soldaten sind ehrenwerte Menschen“

Walter-Borjans hatte Ende Oktober erklärt, nicht erneut für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen. Esken hatte bereits zuvor angekündigt, erneut für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen. Die beiden waren im Dezember 2019 an die SPD-Spitze getreten.

(dpa/jkali)