Das Institut der deutschen Wirtschaft plädiert nach der Corona-Pandemie in einer neuen Studie für mehr Arbeit - und weniger Urlaub.

Wie kann die Wirtschaft nach Corona wieder richtig angekurbelt werden? Nach dem Vorschlag zur Rente mit 68 gibt es nun eine weitere Idee, die die Arbeitszeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erheblich beeinflussen würde. Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) regt in einer Studie an, die Arbeitsleistung zu steigern und dadurch die Wirtschaftsleistung zu verbessern. So könnten Staatsschulden ausgeglichen werden, die durch die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr entstanden seien, heißt es seitens des Instituts.

Mehr Arbeit, weniger Urlaube: Deutsche arbeiten im Vergleich weniger

Als Vorbild zieht die IW-Studie die Schweiz und Schweden heran. Der Studie zufolge arbeiten die Deutschen im Schnitt elf Prozent weniger im Jahr als die Schweizer und sieben Prozent weniger als die Schweden. Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätten der Studie nach im Jahr 2019 insgesamt 34 Wochenstunden gearbeitet, Schweizer hingegen mehr als 36 Stunden. Zudem haben die Deutschen auch mehr Urlaub, nämlich im Schnitt fast eineinhalb Wochen länger als die Schweizer, heißt es in der IW-Studie.

Durch eine Angleichung auf Schweizer Niveau, also weniger Urlaubstage und mehr Arbeitsstunden pro Woche sowie weniger Teilzeit, könnten 7,7 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr mehr erreicht werden. Nach zehn Jahren könnte die Wirtschaftsleistung der Analyse nach um sechs Prozent steigen und somit die Staatsschulden verringern.