Berlin Putin hat wohl schon Pläne für eine Machtübernahme in der Ukraine geschmiedet. Sein Freund Janukowitsch soll wieder Präsident werden.
- Vor rund einer Woche begann der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine
- Jetzt kristallisiert sich immer mehr heraus, welche Ziele Kreml-Chef Putin verfolgt
- Anscheinend will er einen früheren Machthaber und engen Vertrauten zum ukrainischen Präsidenten machen
Der Krieg in der Ukraine dauert an, die Invasion Russlands läuft derzeit wohl langsamer als geplant. Doch Kreml-Chef Wladimir Putin hat trotzdem bereits Pläne für eine mögliche Machtübernahme vorbereitet. Laut der ukrainischen Zeitung „Pravda“ dürfte ein Sieg Russlands die Rückkehr eines unliebsamen Politikers in die Ukraine bedeuten.
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Ukraine-Konflikt: Janukowitsch soll sich auf Machtübernahme vorbereiten
Putins erklärtes Ziel ist die sogenannte „Entnazifizierung“ der Regierung in Kiew und damit die Absetzung des aktuellen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Sein Nachfolger soll laut dem russischen Plan niemand anderes als Ex-Präsident Viktor Janukowitsch werden.
Der 71-Jährige befindet sich derzeit wohl in der belarussischen Hauptstadt Minsk und soll sich bereits auf seine neue Aufgabe vorbereiten, wie die „Pravda“ mit Berufung auf Informationen der ukrainischen Geheimdienste berichtet.
Wiktor Janukowitsch ist langjähriger Putin-Vertrauter
Janukowitsch ist in der Ukraine kein Unbekannter – und ein enger Vertrauter Putins. Der pro-russische Politiker war von 2002 bis 2005 und dann erneut 2006 und 2007 Premierminister der Ukraine und von 2010 bis 2014 Präsident des Staates. Die jüngere Geschichte der Ukraine, gerade in Bezug auf die Auseinandersetzung mit Russland, ist eng mit Janukowitsch verknüpft.
2013 lehnte Janukowitsch die Unterzeichnung eines lange vorbereiteten Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union (EU) ab. Dieses sollte die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und dem Drittland regeln und enthielt staats- und gesellschaftspolitische Ziele, die die Ukraine einer späteren EU-Mitgliedschaft näherbringen sollten.
Umsturz im Euromaidan: Janukowitsch floh 2014 aus der Ukraine
Die Aussetzung der Unterzeichnung löste landesweite Proteste in der Ukraine aus, die schließlich zu Janukowitschs Sturz führten. Der Politiker flüchtete zuerst nach Russland. Die Proteste gingen als „Euromaidan“ in die Geschichte ein, da sie auf dem zentralen Maidan-Platz in Kiew stattfanden. Über 100 Menschen starben infolge der Auseinandersetzungen.
Im weiteren Verlauf des Euromaidans kam es auch zu den Kämpfen zwischen pro-ukrainischen und pro-russischen Gruppierungen um die Halbinsel Krim, die von Russland völkerrechtswidrig annektiert wurde. Dies markiert den Beginn des offenen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine.
Putin plant wohl Machtübernahme - Friedensverhandlungen werden fortgesetzt
Eine Woche nach Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine erwartet Russland an diesem Donnerstag die Fortsetzung von Verhandlungen mit der Regierung in Kiew. Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, sagte am Mittwochabend nach einer Meldung der Agentur Interfax, die Ukrainer befänden sich auf der Anreise.
Als Ort der Gespräche hätten sich beide Seiten auf die Region Brest im Westen von Belarus geeinigt. Das russische Militär werde einen "angemessenen Sicherheitskorridor" einrichten. Erste Verhandlungen am Montag hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. (bml)
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Dieser Artikel erschien zuerst auf www.waz.de.