Berlin. Putin droht dem Westen mit einem Gas-Stopp, sollten diese Staaten nicht in Rubel zahlen. Wie abhängig Deutschland vom Import ist.

Angesichts Wladimir Putins Drohung, die Gaslieferung an den Westen zu stoppen, bereiten sich Deutschland und weitere Staaten auf den Krisenfall vor. Experten zufolge lasse sich das russische Gas allerdings nicht kurzerhand ersetzen – und das trotz Notfallplänen und dem eigenen Gasvorrat der Bundesrepublik.

Stellt sich die Frage, wie groß der Anteil des russischen Imports beim bundesweiten Verbrauch tatsächlich liegt. Lesen Sie hier, wie viel Gas Deutschland aus Russland erhält.

Russisches Gas: So viel wird importiert

Die Bundesrepublik zählt zu den Ländern der Europäischen Union, die mit Abstand am meisten Gas aus Russland erhalten. "Statistic Review of World Energy" zufolge importierte Deutschland alleine 2019 55,6 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland.

Auch drei Jahre später gelangt eine jährliche Kapazität von rund 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die Pipeline Nord Stream 1 über die Ostsee nach Deutschland.

Gas-Stopp: Wie viel russisches Gas verbraucht Deutschland?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nannte zuletzt konkrete Zahlen, was den Anteil des Imports zum Gesamtverhältnis betrifft: "Wir haben einen Import von 55 Prozent Gas, 50 Prozent Kohle und 35 Prozent Öl aus Russland", so der Politiker Mitte März. Lesen Sie dazu: Gaslieferungen aus Russland: Habeck ruft Frühwarnstufe aus

Auch Energie-Ökonomin Claudia Kemfert bekräftigte gegenüber NDR: "Über 50 Prozent unseres Gases, auch der Steinkohle beziehen wir aus Russland und über 30 Prozent des Öls. Das ist eine gefährliche Abhängigkeit. Aus Energiesicht bedeutet es, dass wir – wie wir schon sehr lange sagen – möglichst rasch von fossilen Energien aus Russland unabhängig werden müssen." (day)