Kiew/Berlin. In der Nacht zu Mittwoch hat Jewgeni Prigoschin, der Finanzier der russischen Söldnertruppe Wagner, die Eroberung von Soledar gemeldet.
Die russische Söldnertruppe Wagner behauptet, die Stadt Soledar eingenommen zu haben. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sagte nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass, dass Soledar erobert sei. Dennoch sprach Prigoschin noch von anhaltenden Kämpfen im Stadtzentrum. Einige ukrainische Soldaten seien eingekesselt.
Im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs vom Mittwoch heißt es: "In den vergangenen 24 Stunden haben Einheiten der ukrainischen Streitkräfte Attacken der Okkupanten bei den Ortschaften Hrjaniwka (Gebiet Charkiw), Stelmachiwka (Gebiet Luhansk), Spirne, Rosdoliwka, Wesele, Bachmut, Klischtschijiwka, Majorsk, Wodjane, Newelske, Krasnohoriwka, Marjinka und Pretschystiwka im Gebiet Donezk zurückgeschlagen." Soledar bleibt in der Aufzählung unerwähnt.
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Ukraine-Krieg: Soledar und Bachmut von hoher strategischer Bedeutung
Soledar liegt in der von Moskau beanspruchten Region Donezk in der Nähe der seit Monaten schwer umkämpften Stadt Bachmut. Beide Seiten hatten zuletzt besonders heftige Kämpfe um Soledar gemeldet.
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Beide Städte sind von strategischer Bedeutung: Sie sind Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Die Einnahme des Gebiets wäre aus russischer Sicht ein bedeutender Schritt hin zur Eroberung des gesamten Donbass – eines der Kriegsziele des Kremls.
ISW stellt Soledar-Einnahme in Frage
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of the War (ISW) hingegen hat die vollständige Kontrolle der Stadt durch die Wagner-Truppen noch in Frage gestellt: Eine visuelle Bestätigung gebe es nur dafür, dass die Wagner-Truppen am 10. Januar ins Stadtzentrum vorgedrungen seien, teilte das ISW in seiner Analyse mit. Ob wirklich die gesamte Stadt unter der Kontrolle der Söldner sei, sei angesichts der Dynamik des Häuserkampfs unklar. (dw/AFP/dpa)
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