Washington. “Einfach auf sie schießen.“ Das soll US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen haben, um “Black Lives Matter“-Proteste niederzuschlagen.

Auf dem Höhepunkt der Proteste rund um das Weiße Haus nach dem von der Polizei auf offener Straße getöteten Schwarzen George Floyd im Sommer 2020 wollte der damalige Präsident Donald Trump Schusswaffen gegen Demonstranten einsetzen.

"Kannst Du nicht einfach auf sie schießen? Schieß Ihnen einfach in die Beine oder so was", zitiert der damalige Verteidigungsminister Mark Esper in seinem neuen Buch ("A sacred Oath") den Präsidenten aus hektisch Sitzungen im Oval Office.

Trump, der Esper später feuern ließ, habe mit "rotem Gesicht" wütend auf die massiven öffentlichen Demonstrationen reagiert, die im Juni 2020 tagelang das Regierungsviertel der Hauptstadt der USA dominierten und teilweise durch gewaltsame Polizeieinsätze aufgelöst wurden. Lesen Sie auch: Über 22 Jahre Haft für Mörder von George Floyd

Trump wollte Soldaten gegen Demonstrierende einsetzen

Der Ex-Verteidigungsminister bestätigt mit seinen Schilderungen ähnliche Vorwürfe, die der Wall Street Journal-Reporter Michael Bender in seinem Buch "Franky, We Did Win This Election" bereits im vergangenen Jahr erhoben hatte.

Laut Esper waren mehrere Generäle anwesend, als Trump seinem Zorn auf die Protestierenden freien Lauf ließ. Wie das Nachrichten-Portal "Axios" am Montagmorgen berichtete, ist Espers Buch im vorgeschriebenen Genehmigungsprozess des Pentagon für ehemalige Regierungsmitglieder von rund drei Dutzend 4-Sterne-Generälen, Kabinettsmitgliedern und anderen Bediensteten des Ministeriums auf Richtigkeit und Geheimhaltungspflichten geprüft worden.

Esper hatte sich zur Zeit der Demonstrationen öffentlich gegen die Forderung Trumps ausgesprochen, ein aus dem Jahr 1807 stammenden Aufstandsgesetz zu aktivieren. Danach hätte der Präsident die Proteste gegen rassistische Polizeiarbeit seinerzeit mit der Hilfe regulärer US-Soldaten niederschlagen können.