Dresden. Die AfD könnte die Landtagswahl in Sachsen für sich entscheiden: Laut einer aktuellen Insa-Umfrage kommt die Partei auf 25 Prozent.

Die AfD ist laut einer Umfrage nun auch in Sachsen stärkste Kraft. Zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl kommt die rechte Partei nach einer von „Bild“ in Auftrag gegebenen Insa-Umfrage auf 25 Prozent der Zweitstimmen.

Die CDU liegt nur noch bei 24 Prozent, Linke und Grüne liegen mit je 16 Prozent gleichauf. Die SPD stürzt weiter ab und erreicht nur noch 7 Prozent, die FDP 6 Prozent.

In Sachsen wird zeitgleich mit Brandenburg am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Seit 2014 regiert im Freistaat die CDU mit der SPD in einer großen Koalition. Nach der Insa-Umfrage hätte derzeit nicht einmal ein Dreierbündnis aus CDU, SPD und Grünen in Sachsen eine Mehrheit. Es käme nur auf 47 Prozent und damit auf den gleichen Anteil wie Linke, AfD und FDP zusammen.

Sachsens Ministerpräsident lehnt Koalition mit AfD und Linken ab

Ministerpräsident und CDU-Chef Michael Kretschmer hatte kürzlich sogar eine Koalition aus vier Parteien ins Gespräch gebracht. Er lehnt ein Bündnis mit der AfD und den Linken kategorisch ab. Bereits am Dienstag hatte eine Brandenburg-Umfrage ergeben, dass die AfD erstmals auch dort stärkste Partei ist.

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Nach der Infratest-dimap-Erhebung für den RBB und Antenne Brandenburg rangiert die Partei zweieinhalb Monate vor der Wahl mit 21 Prozent vor SPD (18), CDU und Grünen (je 17), Linken (14) und FDP (5). In Thüringen, wo am 27. Oktober gewählt wird, lag in der letzten Umfrage Ende Mai die AfD (20) auf dem dritten Platz hinter CDU (26) und Linken (25).

AfD in Sachsen schon bei Bundestagswahl 2017 stärker als CDU

In Sachsen war die AfD sowohl bei der Bundestagswahl 2017 als auch bei der Europawahl am 26. Mai an der CDU vorbeigezogen. In den Wahlumfragen hatte bisher aber die CDU die Nase vorn.

Deutlich wird ihr Absturz vor allem beim Vergleich mit der Landtagswahl 2014. Damals hatte die CDU 39,4 Prozent erreicht, 15,4 Prozentpunkte mehr als bei der jetzigen Insa-Umfrage. Für die Umfrage waren vom 4. bis zum 11. Juni 1057 Frauen und Männer befragt worden. (mbr/dpa)