Gera. Über die Geraer Ereignisse im März 1920 spricht am Freitag, 13. März, Dieter Bauke im Kulturbund. Arbeiter kämpften mit Fäusten gegen die Putschisten.

Am 13. März 1920 putschten in Berlin Reichswehreinheiten unter Kapp und Lüttwitz gegen die sozialdemokratische Reichsregierung. Auch in Gera versuchte die Reichswehr, 500 Mann und 1000 Zeitfreiwillige, die Macht zu übernehmen und in Reuß die Regierung zu stürzen. Über die März-Ereignisse berichtet Dieter Bauke am 13. März, 18 Uhr, im Kulturbund, Greizer Straße 39.

Während des Putsches am 14. März 1920 hatten die Putschisten auch das Regierungsgebäude, das Rathaus, die Bahnhöfe, das Post- und Telegraphenamt sowie das Haus der „Reußischen Tribüne“ und des Konsumvereins besetzt. Der Kommandeur, Freiherr Albert von Coburg, erklärte den Staatsrat des „Volksstaates Reuß“ für abgesetzt. Die Geraer Arbeiter waren auf die Abwehr der Putschisten vorbereitet. Am Abend des 13. März trafen sich Funktionäre der KPD, USPD und SPD sowie parteilose Arbeiter im Genossenschaftsheim Gera-Debschwitz. Zum Generalstreik am 15. März 1920 liefen die Arbeiter aus den Fabriken ins Stadtzentrum. Auf dem Markt gingen sie mit Fäusten gegen die bewaffnete Reaktion vor und entwaffneten die Putschisten im Rathaus. Der Putsch brach zusammen. Die konterrevolutionäre Zweitage-Regierung des reußischen Hofkammerpräsidenten Wilhelm Ebersbach war gestürzt

Die 15 Opfer des Putsches wurden unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Geraer Südfriedhof beigesetzt. Ihnen zu Ehren wurde dort am 5. Mai 1921 eine Gedenkstätte eingeweiht. Das Denkmal schuf Selmar Werner aus Dresden.