Gera. Eine Küche für das Kinder-Garten-Paradies.

Der Donnerstag ist Garten-Tag. Auch jetzt im Winter. Drei Gärten der Anlage „Steinertsberg“ hat die Kindertagesstätte „Krümel“ der Volkssolidarität gepachtet. Einen vierten bekam sie vom Vorstand dazu geschenkt. Jetzt können die Kinder an den Garten-Tagen auch selbst kochen.

Drei Unternehmen stiften 1800 Euro

Drei Unternehmer haben für eine Küche zusammengelegt. Tobias Reichmann von der privaten Hauskrankenpflege Annett Reichmann spendete 1000 Euro, Raumausstatter Ralf Thal steuerte 500 Euro bei und Felix Carqueville vom gleichnamigen Sanitätshaus gab 300 Euro. Die neue Küche baute Oliver Naundorf kurz vor Weihnachten ein.

„Dann können wir hier gemeinsam Spaghetti kochen“, sagt Erzieher Tobias Theil, der, unterstützt von zwei weiteren Pädagogen aus der Kindertagesstätte im Steigerweg, einmal die Woche hier die Kinder aus der Igel- und der Hummel-Gruppe betreut und mit ihnen die Natur entdeckt. Bei den Sponsoren bedankte er sich mit Spendenbrettern. „Danke“ war auf jedes Brett geschrieben und ein Emailletopf dazu geschraubt.

Seit 2018 ein Garten für die künftigen Schulanfänger

2018 wurde das Garten-Paradies eröffnet. „Wir gehen raus“, lautet das Motto. Die Mädchen und Jungen, die bald in die Schule kommen, sollen hier lernen, bauen, sich ausprobieren können. „Der Garten wächst stetig und das Engagement der Erzieher wächst mit“, sagt Tobias Reichmann anerkennend. Die alten Gartenlauben sind jetzt Villen. In der Schlemmervilla steht die neue Küche, in der Tiervilla leben Haustiere und die Spielvilla und die Wellnessvilla — letztere soll sich auch für den Mittagsschlaf eignen – kamen im vorigen Jahr dazu.

Auffällig ist, dass alles beschriftet ist. Da gibt es Wegweiser zu den Villen, zum selbst gebauten Insektenhotel und zum aus alten Utensilien gestalteten Wasserfall. Auch der Stiefelbaum trägt ein Schild und die Spitzschaufeltreppe ist jene, an deren Anfang auf einem Stiel eine Schaufel in den Himmel ragt. Die Buchstabentreppe heißt so, weil jeder Tritt mit einem Buchstaben bemalt ist. A ist der erste. „Spielerisch wollen wir die Kinder so an das Lesen- und Schreibenlernen heranführen“, erklärt Tobias Theil.

Bei all dem werden auch Kinderträume erfüllt. Ein Piratenschiff gibt es inzwischen, eine Rennbahn mit Louping ist aufgebaut und genügend Platz zum Verstecken gibt es auf diesem bunten Hang, der auch Kindergarteneltern mit ihren Kindern offensteht.

Spenden finanzieren das Draußensein

Dabei ist alles, was im Garten verbaut wurde, und auch die Pacht für drei Grundstücke gespendet. „Insgesamt haben wir an Bargeld rund 5000 Euro erhalten“, sagt Tobias Theil. Froh sei er, dass die Kleingartenanlage diese Idee des Draußenseins unterstützt und auch beim Pachtzins entgegenkommt. „Vom Vorstand wird mir gesagt, dass sich die Gartenbesitzer über das Kinderlachen freuen“, erzählt der Erzieher. Felix Carqueville, der den Garten das erste Mal besuchte, sagte: „Behalten sie ihre Motivation. Davon lebt das hier“.