Weida/Greiz. Für ihre Hilfe beim Vollzug des Tierschutzgesetzes erhalten die beiden Tierheime nun jährlich Kreis-Zuschüsse

Viel zu viele Tiere auf viel zu kleinem Raum, dazu ein Herrchen oder Frauchen, das vielleicht aus falsch verstandener Tierliebe, vielleicht auch durch psychische Beeinträchtigung mit den Vierbeinern überfordert ist – solche oder ähnliche Fälle rufen immer wieder das Landratsamt auf den Plan. Ist das Tierwohl in Gefahr, müssen Tiere weg- und mitgenommen, dann aber auch pfleglich untergebracht werden.

Bei Kleintieren, in aller Regel Hunde und Katzen, kann sich der Landkreis Greiz hierbei auf seine Tierheime in Greiz und Weida verlassen. Diese halten die Kapazitäten vor, betreuen und füttern die Tiere. Seit gestern zahlt der Landkreis dafür nun Zuschüsse an die Tierheime. Jährlich 5000 Euro für die größere Greizer Einrichtung und 2500 Euro für die in Weida fließen jährlich auf unbestimmte Zeit dafür, dass die Tierheime den Landkreis so bei der Erfüllung der ihm übertragenen staatlichen Aufgaben im Tierschutz, aber auch im Seuchenschutz unterstützen. Das erklärte Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) gestern im Weidaer Tierheim, wo sie mit dessen Leiterin Eva Bode und ihrem Greizer Gegenstück Elke Becker – sehr zu deren Freude – den entsprechenden Vertrag unterzeichnete. „Die Tierheime kümmern sich vorbildlich um die ihnen von uns anvertrauten Tiere“, sagte die Landrätin. Die Zuschüsse zielen zum einen auf die Vorhaltekosten für die entsprechenden Räumlichkeiten. Laufende Kosten für Futter und anderes werden davon unberührt weiter mit dem Landratsamt abgerechnet. Es sind also zusätzliche Mittel für die Heime, die zudem das bislang aus Spenden bezahlte proaktive Einfangen, Impfen, Kastrieren und Entlassen zurück in die Freiheit „halbwilder Katze“ finanziell unterstützen sollen – ein Beitrag zum aktiven Seuchenschutz, wie Martina Schweinsburg betont. Im Gespräch kam sie mit den Tierheim-Chefinnen bei dem Punkt ganz unweigerlich zur fehlenden Katzenschutzverordnung im Landkreis. Für die Landrätin sei eine solche Verordnung ein zahnloser Tiger, da praktisch nicht kontrollierbar, für Becker und Bode aber trotzdem ein Hebel, mehr Katzenhalter mit Freigängern als bisher zum Nachdenken zu bewegen.

Während man hier nicht abschließend zueinander fand, tat man es bei den Verträgen über die jährlichen Zuschüsse umso lieber. „Endlich mal jemand, der auch Wort hält“, freute sich Eva Bode. Wie Martina Schweinsburg erklärte, sei die jetzt gefundene Lösung zwar eine, die man schon länger habe finden wollen. Letzten Ausschlag gaben laut der Landrätin aber Gespräche mit den Tierheim-Leiterinnen Anfang des Jahres, als sie die Spenden übergab, die sie zu ihrem 60. Geburtstag für die Tierheime sammelte.