Berga. Stadträte beschließen den Haushalt für 2019 einstimmig. Berga ist aber weiter bei allen Ausgaben auf das Land angewiesen.

Die Stadt Berga hat trotz sehr schwieriger Haushaltsbedingungen weiter Schulden abgebaut. In den vergangenen fünf Jahren reduzierte die Stadt an der Elster ihre Schulden um rund 1,59 Millionen Euro. Ende 2013 hatte Berga noch Verbindlichkeiten in Höhe von 4,35 Millionen Euro, die inzwischen auf 2,76 Millionen Euro gesunken sind, wie Kämmerin Heike Kratzsch am Dienstagabend dem Stadtrat mitteilte. In der Sitzung beschlossen die Stadträte einstimmig den nun vorliegenden Haushalt für das laufende Jahr 2019 sowie einen Finanzplan bis 2022. Trotz der Anstrengungen bei der Schuldentilgung kann sich die Kommune auch in den kommenden Jahren nur wenige Investitionen, außer Plichtaufgaben, leisten. Immerhin stehen aber aus einer 100-prozentigen Förderung durch das Land Mittel in Höhe von fast drei Millionen Euro zur Beseitigung von Flutschäden bereit. Der Ersatz eines Salzstreuers für die Winterdienstfahrzeuge, die Beseitigung von Unwetterschäden und die Erneuerung der Straßenbeleuchtung in Untergeißendorf sind unter anderem ebenfalls finanziell gesichert.

Wie hoch ist die aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt Berga?

Die Pro-Kopf-Verschuldung lag Ende 2018 bei 837,37 Euro pro Einwohner, im Jahr davor noch bei 900,73 Euro.

Wie viel Geld steht der Stadt im Haushalt 2019 zur Verfügung?

Der 2019er-Haushalt hat ein Gesamtvolumen von knapp über zehn Millionen Euro – wobei sich die Summe auf 4.6 Millionen Euro für den Verwaltungs- und 5.4 Millionen Euro für den Vermögenshaushalt aufteilt. Der Verwaltungshaushalt sind laufende Kosten, der Vermögenshaushalt Investitionen.

Woher kommt das Geld für den Bergaer Haushalt?

Eingeplant sind mehr als eine Millionen Euro an Bedarfszuweisungen vom Land – 855.000 Euro für den Haushaltsausgleich und 238.115,45 Euro zum Ausgleich eines Fehlbetrages, der 2016/2017 entstand. Die Hebesätze werden nicht erhöht. Der größte Brocken bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind Zuweisungen und Zuschüsse, die bei 2,6 Millionen Euro oder 55,8 Prozent liegen. Darunter sind Dinge wie Bedarfszuweisungen, Schlüsselzuweisungen oder der Mehrbelastungsausgleich zusammengefasst.

Was sind die größten Ausgabepositionen der laufenden Verwaltung?

Bei den Ausgaben liegen die Personalkosten mit 961.000 Euro oder 20,79 Prozent weit vorn. Hierbei sind unter anderem Aufwandsentschädigungen, Personalkosten und die Versorgung der ehemaligen Bürgermeister enthalten. Weitere große Brocken sind beispielsweise die Instandsetzung der Bauhof-Fahrzeuge und Pflege der städtischen Grundstücke mit 17,59 Prozent Anteil am Etat oder die Zuweisungen für die Schulumlage, das Wahlrecht bei Kitas oder die Bibliothek mit 27,14 Prozent Anteil an den Ausgaben. An Kreisumlage fallen 883.300 Euro an, das sind rund 19 Prozent des Etats (2018: 812.400 Euro). Damit fallen für die Kreis- und Schulumlage 72.4000 Euro mehr an, als es an Schlüsselzuweisungen gibt – den Rest muss die Stadt erwirtschaften oder über Zuschüsse einnehmen.

Welche Investitionen kann die Stadt Berga tätigen?

Fast drei Millionen Euro sind für die Flutschadensbeseitigung vorgesehen, die zu 100 Prozent vom Land gefördert wird. Ähnlich ist es beim geplanten Häftlingsfriedhof am Baderberg, der weiteren Ausstattung der Wasserwehr oder der schrittweisen Sanierung der Sirenenanlagen in Berga und den Ortsteilen, etwa bei der Straßenbeleuchtung in Untergeißendorf.

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