Zeulenroda-Triebes. Die Kommunalwahlen im Landkreis Greiz könnten am 26. Mai die Bürger zur Urne treiben. In Zeulenroda entbrennt ein gewaltiger Kampf.

Mindestens zwei Gegenkandidaten aus den Reihen des Stadtrates wird der Zeulenrodaer Amtsinhaber Nils Hammerschmidt bei der Wahl des Stadtoberhauptes am 26. Mai haben. An diesem Tag werden in Thüringen nicht nur die Stadt- und Gemeinderäte, sondern in vielen Orten auch die Bürgermeister, Ortsbürgermeister und Ortsteilräte neu gewählt.

Im tief zerstrittenen Zeulenroda scheint sich ein spannendes Rennen abzuzeichnen, denn neben dem Amtsinhaber haben schon jetzt zwei Stadträte in Stellung gebracht. Hammerschmidts eigene Wählergruppierung, die IWA/Pro Region, für die der Bürgermeister auch im Kreistag sitzt, hat bereits Ende November, in aller Heimlichkeit quasi, Stadträtin Heike Bergmann als Kandidatin für die Amtsnachfolge nominiert. Die 61-Jährige ist nicht nur Stadträtin, sondern zuletzt auch in positive Schlagzeilen geraten, als sie in Taiwan in ihrer Altersklasse Weltmeisterin im 24-Stunden-Lauf wurde. Somit hat sie schon mal eine Eigenschaft nachgewiesen, die für den Wahlkampf nötig ist: Stehvermögen. Sie betont, dass sie erst ihre sportliche Mission abschließen wollte, bevor sie mit ihrer Ambition erste Frau auf dem Stuhl des Bürgermeisters im Rathaus von Zeulenroda-Triebes öffentlich machen wolle. Dass die IWA/Pro Region eine andere Person als den Amtsinhaber nominierte, verwundert Beobachter.

So auch Markus Hofmann, den Chef der Zeulenrodaerr CDU-Fraktion. Er vermutet dahinter einen Taschenspielertrick seines Widersachers Hammerschmidt, der hinter der Kandidatin der IWA/Pro Region im Falle einer Nichtwahl zum Strippenzieher werden könnte.
Hofmann selbst will derweil seinen Hut in den Ring um das Bürgermeisteramt werfen. „Am 29. Januar werde ich meine Parteifreunde in Zeulenroda um die Nominierung als Kandidat zur Bürgermeisterwahl bitten“, sagt Hofmann auf Nachfrage der OTZ. Das Gedankenspiel der Bewerbung sei ein langer Prozess gewesen. „Man hat schon Respekt vor der Aufgabe“, sagt Hofmann. Er bestätigt, dass Nils Hammerschmidt ganz sicher nicht alles falsch mache, in vielen Dingen – vor allem in Sachen Waikiki liege man aber deutlich auseinander. Das werde auch im Wahlkampf eine Rolle spielen. „Man muss über Strukturen, die richtige Größe des Bades und vor allem Geld und Altschulden reden. Da hilft auch keine rosarote Brille, weil 16.000 Menschen hier leben – und zwar nicht nur für das Waikiki“, sagt Hofmann.