Zeulenroda-Triebes. Wenn es nach Kreissportbund-Chef Jan Koschinsky geht, braucht Zeulenroda-Triebes unbedingt eine Halle für Kultur und Sport. Im Interview erzählt er, warum

Regelmäßig, wenn die eine Legislaturperiode ausläuft und die Kandidaten sich um das Amt des Bürgermeisters in Zeulenroda-Triebes oder auch, um das Amt eines Stadtrates bewerben, dann wird das Thema um die dringend benötigte Multifunktionsarena wieder ins Gespräch gebracht.

Das war vor 12 Jahren so, als der Zeulenrodaer Dieter Weinlich (parteilos) das Amt des Bürgermeisters in Zeulenroda-Triebes übernahm und auch vor sechs Jahren, als Nils Hammerschmidt (parteilos) ihm auf dem Bürgermeisterstuhl folgte. Dieter Weinlich musste in seiner Amtszeit die Stadthalle in Zeulenroda-Triebes wegen bautechnischen Mängeln schließen. Umso lauter war der Ruf nach einer Multifunktionsarena als Nils Hammerschmidt die Geschicke der Stadt übernahm. Und er prüfte, schaute sich andere Hallen in anderen Städten an. Am Ende hing alles an der Kosten und Finanzierungsfrage. Doch das Problem blieb, dass die Sportler und es sind in Zeulenroda-Triebes und Umgebung gut 4500 Sportlerinnen und Sportler, unter ihnen auch weit über 1500 Nachwuchssportler, die einen Ort benötigen, wo sie nicht nur trainieren können, sondern wo auch hochkarätige Wettkämpfe auf Landes- und Bundesebene sowie auf internationalem Niveau ausgetragen werden können. Zudem kommt der Schulsport.

Weitere Nachrichten aus der Region

Die OTZ unterhielt sich mit Jan Koschinsky, Vorsitzender des Kreissportbundes Greiz

„Wir sind einfach nur stolz, dass dem Schulsport und dem Sport in den Vereinen eine solch große Wertschätzung widerfährt. Im Jahr des Schulsportes trägt unsere Pyramide im Landkreis Greiz Früchte“, so der Vorsitzende des Kreissportbundes, Jan Koschinsky.Die Pyramide vom Bummisportfest der Jüngsten, gefolgt von den Kreisjugendspielen und vielen anderen Sportfesten und fortgeführt in den Talentleistungszentren zeige ein Umdenken hin zur Freude an sportlicher Bewegung, ist der Zeulenrodaer sicher. Nur benötigen die Sportler, um sich und ihre Leistungen messen zu können, auch eine entsprechende, den Normen angepasste, Multifunktionsarena, so Koschinsky.

Warum bringen Sie ausgerechnet jetzt wieder die Multifunktionsarena ins Gespräch?

Es soll in Zeulenroda-Triebes eine neue Stadthalle gebaut werden. Bis Ende dieses Jahres muss ein Konzept vorgelegt werden, um dafür Fördermittel zu erhalten. Ich frage mich, warum kann so ein Bau nicht in Verbindung mit einer Sporthalle aufgestellt werden, wo dann auch hochkarätige Wettkämpfe stattfinden können und wir dadurch noch vielmehr Gäste in die Stadt locken? So könnte der Sport-Tourismus angeschoben werden und gleichzeitig aber auch die Kultur einen entsprechenden Anlaufpunkt haben. Eine pure Kulturhalle wird doch nicht täglich bedient, Sport könnte aber schon an allen Tagen und den Wochenenden ausgebucht sein. Es gibt doch heute alle Möglichkeiten zur Kombination.

In der Vergangenheit war stets die Finanzierung ein Punkt, wo man gescheitert ist

Wenn wir jetzt aber am Anfang stehen, ein Konzept erarbeiten, dann könnte es doch gleich auf eine Multifunktionsarena hinauslaufen. Wirtschaftlich gesehen ist Zeulenroda-Triebes die zweitgrößte Stadt im Landkreis. Vielleicht wäre auch die Finanzierung gemeinsam mit dem Landkreis möglich. Der gesamte ostdeutsche Raum verfügt über keine solch große Sportarena. Ich könnte mir vorstellen, dass es dafür auch eine 90-prozentige Förderung geben könnte, wenn Stadt und Landkreis an einem Strang ziehen. Der Bedarf ist doch da. Basketball, Volleyball, Handball, Kegeln, Tischtennis und auch Leichtathletik - wir haben im Landkreis ein riesiges Potenzial. Die Mannschaften würden alle gerne Meisterschaften und Wettkämpfe in der Stadt Zeulenroda-Triebes ausrichten, doch es fehlt an einem den Normen entsprechenden Austragungsort.

Wie könnte es konkret aussehen, wenn auch die Kultur einen berechtigten Anspruch erhebt?

Fakt ist, es muss ein Miteinander geben. Das bedeutet: Abstimmung. Ich könnte mir vorstellen, dass vormittags die Halle für den Schulsport genutzt wird, abends von den Vereinen und an den Wochenenden Wettkämpfe und abends oder auch nachmittags dann Kulturveranstaltungen stattfinden. Ich verstehe das Ansinnen des Zeulenrodaer Carnevalsvereins, aber auch sie spielen nur während einer bestimmten Zeitphase. Ich glaube, hier ist der Wille der Politiker gefordert, etwas Zukunftsträchtiges für Zeulenroda-Triebes auf die Beine zu stellen.

Noch einmal meine Frage, warum sprechen Sie jetzt, so kurz vor der Kommunalwahl das Thema wiederholt an?

Weil ich hoffe und wünsche, dass sich der neugewählte Bürgermeister zusammen mit den neu gewählten Stadträten sich der Sache annehmen und im Sinne des Nachwuchses und aller Sportlerinnen und Sportler ein Umdenken erfolgt.