Greiz. Einer der ältesten Wege im Greizer Park ist derzeit gesperrt. Der Parkverwalter erklärt, warum das sein muss.

Am Rande der Führung zur großen Entschlammung des Sees im Greizer Park erklärte Parkverwalter Mario Männel auch, warum derzeit die sogenannte Seufzerallee entlang der Weißen Elster im Park gesperrt ist.

Sie ist einer der ältesten Teile des Parks, viele der Linden dort standen schon bei der Umgestaltung in den 1870er-Jahren, manche sind schon auf Karten aus den 1830ern zu finden. Und genau das wird derzeit für sie ein Problem, genauso wie die Trockenheit der vergangenen Jahre. Die Bäume werden morsch, jederzeit droht ein toter Ast abzufallen oder ein ganzer Baum umzustürzen.

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Da das auch eine Gefahr für die Besucher ist, hat man die Seufzerallee gesperrt und bitte auch dringend darum, dies zu beachten. Bis Herbst soll das nach letzten Informationen gelten.

Wie geht es mit der Seufzerallee im Greizer Park weiter?

Doch wie geht es mit der Allee weiter? Man will sie wiederherstellen, sagte Männel bei der Führung am Samstag, 4. Mai. Doch das ist aufwendiger, als man denken mag, was mit dem Denkmalstatus des Parks zu tun hat. Denn eigentlich müsste jeder Baum dort stehen, wo er auch historisch gesehen einmal seine Wurzeln schlug, damit die Seufzerallee ihren eigentlich vorgesehenen Charakter wiederbekommt. Die Recherche in Karten und Fotos kostet viel Zeit und ist auch nicht immer erfolgreich, sagt der Parkverwalter. Nicht jeder Baum taucht in den Unterlagen auch auf.

Manche Stämme der Linden in der Seufzerallee im Fürstlich Greizer Park sind hohl und drohen umzustürzen (Archivfoto).
Manche Stämme der Linden in der Seufzerallee im Fürstlich Greizer Park sind hohl und drohen umzustürzen (Archivfoto). © Funkemedien Thüringen | Conni Winkler

Es gibt noch ein zweites Problem, wie der Parkverwalter erklärt: Viele der speziellen Lindenarten, die in der Seufzerallee stehen, gibt es heute gar nicht mehr in Baumschulen zu kaufen. Das genetische Material stimme dann nicht mehr überein. Deswegen hat man sich für einen ungewöhnlicheren Weg entschieden: 60 Linden wurde aus Ablegern aus dem Bestand in der Seufzerallee angezüchtet und veredelt. 30 von ihnen will man für neue Anpflanzungen in der Allee verwenden.