Greiz. Fahrplan 2021: Vor allem die Schulen stehen 2021 auf dem Programm des Landkreises Greiz.

Greiz. Die wichtigste Nachricht sei, dass der Doppelhaushalt 2021/2022 des Landkreises Greiz noch vor Weihnachten 2020 genehmigt wurde und man damit alle geplanten Maßnahmen im Kreis in Angriff nehmen könne. Das sagt die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) gleich am Anfang des Gespräches zu den bevorstehenden Plänen im Kreis.

Unter diese fallen zum Beispiel die weiteren Sanierungsarbeiten an der Regelschule in Ronneburg sowie an dem Campus in Weida, wo Grund- und Regelschule sowie das Förderzentrum zusammenziehen sollen.

In Ronneburg soll die Abnahme des ersten Bauabschnittes in der letzten Januarwoche erfolgen, nachdem sie unter anderem durch Corona verzögert wurde. Die Beendigung des zweiten Bauabschnitts habe man für 2021 fest im Blick. Das ganze Projekt kostet rund vier Millionen Euro, inklusive Fördermittel.

In Weida stehen laut Schweinsburg derzeit die Elektro-Rohbauarbeiten vor dem Abschluss, nachdem sowohl das Förderzentrum als auch die Regelschule entkernt wurden. Nun beginne man mit den dem Trockenbau, danach sollen Heizungs- und Sanitärinstallationen folgen. Die Arbeiten liegen im Zeitplan und sollen nach Plan rund acht Millionen Euro kosten, davon sind rund fünf Millionen Euro Fördermittel des Landes.

Ein weitere Fokus für 2021 liege beim Erhalt der Berufsschulstandorte im Landkreis, sagt die Landrätin. Durch neue Mindestklassengrößen, die das Land fordert, sehen Schweinsburg und eine Reihe von Lokalpolitikern und Kreisräten derzeit die Duale Ausbildung im Kreis und damit auch den Fortbestand des Berufsbildungszentrums Ernst Arnold gefährdet. Bis zum 31. Oktober seien die Kreise und kreisfreien Städte vom Ministerium aufgefordert, einen neuen Plan für das Berufsschulnetz vorzulegen, der die neuen Mindestklassengrößen berücksichtigen soll, sagt Schweinsburg.

Doch genau darin liege die Krux: Denn für die Entscheidung, welche Schulen betrieben werden, ist eigentlich der Schulträger, also in diesem Fall der Landkreis Greiz, zuständig. Der Thüringer Bildungsminister agiere in diese Sache "rechtswidrig", meint die Landrätin. Seine Pläne seien der "Todesstoß" für die "Berufsschulen im ländlichen Raum", die nicht nur im Kreis Greiz das Rückgrat der mittelständischen seien. Deswegen wolle sie alles tun, um das Vorhaben zu verhindern.

Neben den Schulen wird wohl vor allem die Corona-Pandemie das Leben der Menschen im Landkreis in den nächsten Monaten beherrschen. Doch es gibt zwei weitere Tierseuchen, auf die man sich vorbereitet. Das ist zum einen die Geflügelpest, wegen der kürzlich eine Aufstallungspflicht verhängt wurde, nachdem im Landkreis Nordhausen ein Fall bekannt wurde.

Zum anderen bereitet man sich darauf vor, dass die afrikanische Schweinepest den Landkreis erreichen könnte. Derzeit sei zwar noch kein Fall in Thüringen bekannt, das könnte aber nur eine Frage der Zeit sein. 2020 wurde gemeinsam mit den Veterinärämtern in Gera und dem Saale-Orla-Kreis eine Übung für den Notfall organisiert. Fraglich ist vor allem die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen, da der Seuchenschutz eigentlich eine staatliche Aufgabe sei, die Landkreise aber angehalten seien, sie aus eigenen Mitteln zu finanzieren.