Pößneck. Heimatkundler Karl Ernst will in einem Vortrag der Volkshochschule des Saale-Orla-Kreises mit landläufigen Vorstellungen über Stadt Pößneck im Jahr ihrer Ersterwähnung aufräumen

In Pößneck werden 2024 genau 700 Jahre seit der Ersterwähnung als Stadt gefeiert. In einer Urkunde aus der Kanzlei des damals erst dreizehn Jahre alten Markgrafen Friedrich II. der Ernsthafte von Meißen (1310-1349) vom 13. Juli 1324 wird von einer Stadt und Burg Pößneck („Peznik Stat und Hus“) gesprochen.

Doch wie groß war die Siedlung in der Kotschau-Aue vor 700 Jahren eigentlich? Welche Rechte und welche Pflichten hatte seinerzeit ein Einheimischer? Und wer hatte eigentlich das Sagen?

Das Logo „Gemeinsam 700“ (Ausschnitt) der 700-Jahr-Feier in Pößneck
Das Logo „Gemeinsam 700“ (Ausschnitt) der 700-Jahr-Feier in Pößneck © Pößneck | Stadt Pößneck

Diese und andere Fragen will der Heimatkundler Karl Ernst am 8. Februar in einer Veranstaltung der Volkshochschule Saale-Orla mit seinem anderthalbstündigen Vortrag „Pößneck – Alltag und städtisches Leben im Jahr 1324“ beantworten. Beginn an dem Donnerstag ist um 17 Uhr. Die Ausführungen des kenntnisreichen Pädagogen werden im Bilke-Saal – und nicht im Stadtmuseum, wie es in einem anderweitigen Ausblick auf den Vortrag vermerkt ist – zu hören sein.

Blick in das älteste Stadtbuch von Pößneck

„Die Gründung von Pößneck im 13. Jahrhundert fällt in eine Zeit, die von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt war“, heißt es vorab in einer Mitteilung zu dieser Veranstaltung. „Während das genaue Datum der Stadtgründung unbekannt und aus der Zeit vor 1324 nur sehr wenig über die Stadt bekannt ist, änderte sich dies mit der Belehnung der Schwarzburger mit der jungen aufstrebenden Stadt bedeutsam. Sie übergaben der Stadt und ihren Bürgern eine Rechts- und Stadtordnung, die es uns heute ermöglicht, die Entstehung und Entwicklung von städtischen Strukturen vom Mittelalter bis in die Neuzeit besser zu verstehen, und bildet die Grundlage für das Verständnis der Wurzeln unserer heutigen städtischen Gesellschaft und Institutionen.“

Der Blick in das älteste Stadtbuch von Pößneck, welches im Mittelpunkt des Vortrages von Karl Ernst stehe, räume mit landläufigen Vorstellungen auf, wonach es im Mittelalter wild, ungeordnet und willkürlich zugegangen sei.

Der Eintritt ist dank einer Förderung des Thüringer Bildungsministeriums frei. Wegen der begrenzten Zahl der Plätze und des absehbar hohen Interesses wird um eine Voranmeldung bis spätestens 2. Februar unter Telefon 0 36 63/488 144 oder per Mail an info@vhs-sok.de in der Volkshochschule gebeten.