Rudolstadt. Auch das Bühnenbild mit Geheimgang und Lüftungsschacht wird das Stück auf der Heidecksburg zu einem spannenden Spektakel machen.

In den Theater-Werkstätten in Kirchhasel laufen die Vorbereitungen für das Sommertheater auf der Heidecksburg auf Hochtouren. Wenn die Olsenbande im Juni den großen Schlosshof kapert, dann steht das von Ausstattungsleiter Ronald Winter entworfene Bühnenbild.

Im Februar hat Winter mit den ersten Entwürfen begonnen, nachdem er sich wie Regisseur Markus Fennert in Vorbereitung auf „Die Olsenbande greift nach den Sternen“ die zwischen 1968 und 1998 entstandenen insgesamt 14 Filme des dänischen Gaunertrios noch einmal genau angesehen hat. Nach seinen Plänen wurde der hölzerne Korpus des Bühnenbildes gebaut, und im Malsaal werden auf Nesselstoff die Motive für die Wände aufgebracht. Das Ganze muss stabil und wetterfest sein, schließlich steht das Bühnenbild bis Ende Juni im Freien. Das Theater Rudolstadt will mit der Olsenbande den ganz großen Coup landen. Premiere ist am 7. Juni. Bis zum 30. Juni gibt es Nachmittags- und Abendvorstellungen.

Gaunertrio hat einen mächtig gewaltigen Plan

Bei dem berühmten dänischen Gaunertrio denkt man sofort an einen Tresor, Modell Franz Jäger Berlin. Und so hat Ronald Winter ein Bühnenbild entworfen, bei dem sich im Obergeschoss ein Tresorraum befindet, zu dem ein Geheimgang und ein Lüftungsschacht führen. Hier will die Olsenbande endlich ein paar Milliönchen einheimsen, schließlich hat sie diesmal einen bombensicheren, mächtig gewaltigen Plan! Wie andere Räume ist der Tresorraum neuerfunden. Anleihe wurde von Einbruchsorten aus verschiedenen Filmen genommen.

Auch auf Fotos aus dem Olsenbande-Museum in Kopenhagen ist zurückgegriffen worden. Das Ganze wird in Form eines Filmstreifens eingerahmt. Die Bühne kann so hinter und vor dem Filmstreifen frei möbliert werden wie auch zwischendrin. Zu ebener Erde entstehen u.a. eine bieder-bürgerlich eingerichtete Wohnung und ein Polizei-Büro.

Ein Best-of aus den 14 Filmen

Für den Ausstatter und den Regisseur ist die Filmstreifen-Form eine Reminiszenz an die Olsenbande-Filme. Vor allem in Ostdeutschland waren und sind sie Kult. Es gibt zahlreiche Fanclubs. Das könnte daran liegen, dass der „Kleine Mann“ gegen das System aufbegehrt, viel improvisiert und getüftelt wird und die große, weite Welt als Sehnsucht existiert – die DDR lässt grüßen!

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Das Olsenbande-Sommertheater in der Fassung von Theater-Intendant Steffen Mensching bietet ein Best-of der aus den Filmen bekannten Dialoge und Slapstick-Szenen der sympathischen Verlierer-Bande. Im Stück gibt es aber auch Anleihen an die Gegenwart und die Örtlichkeit. Das Publikum darf gespannt sein auf das Treiben der Chaos-Truppe auf der Heidecksburg. Die Proben für die Schauspieler haben in dieser Woche begonnen. Wie heißt es bei der Olsenbande: „Das wird unser schärfster Coup, der Coup aller Coups, ein Superding der Sonderklasse mit Hirnschmalzspritze!“

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