Saalfeld/Rudolstadt. Nirgends in Thüringen gibt es so viele öffentliche Pilzberatungsstellen wie bei uns. Bei sieben Ausstellungen 1500 Besucher gezählt.

Zum Beginn des Jahres hat sich die Zahl der Pilzsachverständigen im Kreis Saalfeld-Rudolstadt verringert, denn Peter Jahn musste seine Beratungstätigkeit für Meura und Umgebung aus Krankheitsgründen nach über 40 Jahren als Pilzsachverständiger aufgeben. Aber auch mit inzwischen sechs Pilzsachverständigen behält der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sein Alleinstellungsmerkmal mit der höchsten Anzahl von öffentlichen Pilzberatungsstellen im Vergleich aller Landkreise in Thüringen. Das geht aus einer Mitteilung des Landratsamtes hervor.

Die aktuelle Pilzsaison hat inzwischen begonnen und die Pilzsachverständigen und Pilzkundigen des Landkreises sind längst wieder mit ihrer Arbeit bei den Pilzsammlern gefragt. Sie ziehen nun noch ihre Bilanz für das abgelaufene Pilzjahr 2023.

Vergleichsweise niedrige Zahl an Beratungen

Und diese Bilanz hat einige spannende Aspekte. Würde man alleine die Statistik betrachten, „wäre es das zweitschlechteste seit der Neugründung unserer Pilzgruppe im Jahr 1994, denn nur 2018 waren die Zahlen der Pilzberatungen und Bestimmungen niedriger“, sagt Bernd Rudolph, der Kreisbeauftragte. In Zahlen ausgedrückt: Die sieben Pilzsachverständigen berieten im vergangenen Jahr insgesamt 365 Pilzfreunde und führten dabei 488 Pilzbestimmungen durch. Dabei wurden immerhin 150 Giftpilze und 229 ungenießbare oder überalterte, verdorbene Pilze aussortiert.

Die niedrige Zahl an Pilzberatungen resultiert aus der Entwicklung der „Pilzsaison“ für die Sammler von Speisepilzen. Diese konnten aufgrund der Witterung im üblichen Sammelzeitraum von Ende August bis Anfang Oktober vergleichsweise wenig Pilze finden. Besonders erfreulich sei der Rückgang der Pilzvergiftungen und Verdachtsfälle. Es hatte eine echte Vergiftung und eine unechte Vergiftung durch verdorbene Speisepilze sowie vier Verdachtsfälle gegeben. „Alle sechs Fälle sind glücklicherweise glimpflich oder ohne Beschwerden verlaufen“, berichtet Rudolph.

Rekord bei Zahl der Pilzausstellungen

Einen Rekord haben die Akteure bei der Zahl der Pilzausstellungen aufgestellt. Neben den sieben eigenen Ausstellungen in Deesbach, Leutenberg, Hoheneiche, Saalfeld, Rudolstadt und Schwarza mit insgesamt über 1500 Besuchern und bis zu 250 vorgestellten Pilzarten beteiligten sie sich wiederum aktiv an der zweitägigen Thüringer Landesausstellung im Oktober in Ilmenau.

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„Insgesamt können wir dieses Jahr die noch nie erreichte Gesamtzahl von 57 Aufklärungsaktivitäten vorweisen“, betont Bernd Rudolph einen weiteren Rekord. Die Vielzahl von Pilzaufklärungsaktivitäten umfasst Ausstellungen, Pilzkursveranstaltungen, Vorträge, Pilzwanderungen, Zusammenarbeit mit Schulen, Veröffentlichungen oder Radiointerviews wie in der Tageszeitung oder in den Rudolstädter Heimatheften.