Jena. Beim Floorball handelt es sich um eine Mischung aus Hockey und Eishockey. So funktioniert die Sportart.

„Komm, ich zeige es dir“, sagt Trainer Lukas Eilenberger. Er holt sein Taktikbrett hervor, malt Kreise und Kreuze auf. Doch im Kopf kommt nur Kauderwelsch an. Der Gesichtsausdruck scheint Bände gesprochen zu haben. Eilenberger wischt mit dem Ärmel seines Kapuzenpullovers das Taktikbrett leer. Er malt erneut Kreise und Kreuze auf, gibt sich Mühe, es langsamer und verständlicher zu erklären. „Versuche es einfach nochmal“, sagt er mit einem motivierenden Lächeln.

Den leichten Carbon-Schläger in der Hand geht es mit einem herzhaften Schritt über die niedrige Bande zurück auf das Spielfeld und damit rein ins laufende Trainingsspiel. Das Feld misst nur 28 x 16 Meter und ist damit gerade so groß, wie die Turnhalle selbst. Auf den ersten Blick nicht viel Platz, auf dem gespielt wird. Außerdem wird alle zwei Minuten gewechselt. Das kann doch nicht so schwer sein.

Was ist Floorball?

Bei Floorball handelt es sich um eine Mischung aus Hockey und Eishockey. Die Regeln sind dabei leichter als beim Hockey, gleichzeitig ist Floorball aber nicht so körperlich wie Eishockey. Die Hallensportart stammt ursprünglich aus Schweden, wo sie sich großer Beliebtheit erfreut. Gespielt wird auf dem Kleinfeld (28x16 Meter), oder auf dem Großfeld (40x20 Meter). Der leichte Schläger hat eine Ähnlichkeit zu einem Hockeyschläger und besteht aus Kohlefaser und Carbon. Der Spielball ist etwa 7,2 Zentimeter lang und hat 26 Löcher. Geübte Spieler können dadurch den Ball mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Kilometern pro Stunde schießen.

Die Basics bringen Sicherheit

An diesem Montagabend wird Floorball beim USV Jena trainiert, eine Mischung aus Eishockey und Hockey. Im Trainingsspiel stellt sich heraus, dass diese Sportart vor allem eines ist: schnell. Die Anweisungen der Mitspielerinnen kommen erst im Kopf an, wenn die Gegenspielerin schon wieder ganz woanders ist und den Ball gepasst bekommt. Es macht sich das Gefühl breit, nur im Weg herumzustehen. Und immer an der falschen Stelle des Spielfeldes zu sein. Noch dazu pumpt das Herz. Die Lunge brennt. Doch die unterstützenden Worte der Mitspielerinnen machen Mut. Als dann das erste Lob vom Trainer für einen Ballgewinn vom Spielfeldrand schallt, macht sich noch dazu etwas Stolz breit. Zwar ist nicht ganz klar, wie es dazu kommen konnte, aber es ist ein erster Erfolg.

Floorball bei USV Jena: So sieht ein Probetraining aus

Floorball Probetraining: Die Frauen des USV Jena.
Floorball Probetraining: Die Frauen des USV Jena. © Funke Medien Thüringen | Chiara Schönau
Floorball Probetraining: Die Frauen des USV Jena.
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Floorball Probetraining: Die Frauen des USV Jena.
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Floorball Probetraining: Die Frauen des USV Jena.
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Gleichzeitig sind an dieser Stelle allerdings auch alle Technikübungen vom Anfang der Trainingseinheit wieder vergessen. Es geht zunächst an die Basics: Ballannahme und Passen. Sauber ausgeführt funktioniert es am besten, wenn der Schläger sich mit dem entgegenkommenden Ball gleichmäßig zurückbewegt. Danach kann er kontrolliert zur Partnerin gespielt werden. Mit voller Konzentration auf die Ausführung funktioniert es nach einigen Versuchen schon ordentlich. Ballannahme. Schuss. Ballannahme. Schuss.

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In Bewegung sieht das Ganze allerdings schon wieder anders aus. Zu viele zusätzliche Körperteile müssen dafür mobilisiert werden und verlangen nach Aufmerksamkeit. Und dann soll sich noch mit Ball um die eigene Achse gedreht werden. Das klappt doch niemals. Trotzdem kommt mit jedem Schuss, mit jeder Bewegung mehr Sicherheit. Die Pässe kommen dahin, wo sie hin sollen. Der Ball verspringt nicht, sondern surrt schnurgerade über den Hallenboden an den Schläger der Mitspielerin.

Floorball ist leicht zu erlernen

Das Eingreifen ins Trainingsspiel funktioniert allerdings weiterhin eher mittelmäßig. Die Ballgewinne liegen bei den anderen Sportlerinnen. Trotzdem entwickelt sich langsam ein Gefühl dafür, wie Floorball funktioniert. Auch die Anweisungen auf dem Taktikbrett ergeben mit jeder Erfahrung auf dem Spielfeld mehr Sinn. Der große Vorteil der Sportart ist, dass es schnell zu erlernen ist. Gleichzeitig ist die Unterstützung des Teams vom USV Jena ungebrochen und jeder Erfolg wird gefeiert. Ein eigenes Tor gelingt in diesem Probetraining nicht, doch das macht gar nichts. Vollkommen verausgabt fällt das Fazit: Das hat Spaß gemacht.