Essen. Das DFB-Präsidium belässt Bundestrainer Joachim Löw nicht nur im Amt, es stellt sich auch uneingeschränkt hinter dessen Kurs des Umbruchs.

Die Mitteilung war voller Harmonie: Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes habe entschieden, „den seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw uneingeschränkt fortzusetzen“, teilte der Verband am Montagnachmittag mit. Es bestehe „die feste Überzeugung, dass Joachim Löw und sein Trainerteam trotz einer für alle herausfordernden Situation erfolgreiche Spiele und Ergebnisse liefern werden“. Außerdem wurden „die hochqualitative Arbeit des Trainerstabes, das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sowie ein klares Konzept für das bisherige und weitere Vorgehen“ hervorgehoben. Die bis 2022 fixierte Zusammenarbeit wird fortgesetzt.

Nun ist es nicht ungewöhnlich, dass Arbeitgeber ihren Angestellten vertrauen und diese auch einmal loben, idealerweise sollte es die Regel sein. Aber Zeitpunkt und Vehemenz der vielen positiven Bekundungen überraschten dann doch. Denn es war ja eine heftige Debatte entbrannt um Löw nach der 0:6-Niederlage im Nations-League-Spiel gegen Spanien vor zwei Wochen, der höchsten Niederlage einer deutschen Nationalmannschaft seit 1931. Eine Debatte, die der DFB hatte laufen lassen, weil sich niemand so recht zu Löw bekennen wollte – außer Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff unmittelbar nach Abpfiff.