Peking/Essen. Der Corona-GAU hat die deutschen Kombinierer um Rekordweltmeister Eric Frenzel kalt erwischt. Alle Nachrichten im Newsblog.

  • Es sind Hochrisiko-Spiele für alle Beteiligten, obwohl China Sportler, Betreuer und Medienschaffende in einer speziellen Olympia-Blase hält. Die Nachrichten jenseits des Sports bewegen ebenfalls. Ein Überblick.

5. Februar
DOSB-Arzt Wolfarth glaubt an „sehr sicheres System“

Insgesamt 353 Coronafälle haben die Olympia-Organisatoren vor dem Start der Wettbewerbe registriert - die Zahlen bewegen sich laut DOSB-Arzt Bernd Wolfarth im erwartbaren Rahmen. „Anders als während der Spiele in Tokio sind wir in Mitteleuropa derzeit in einer Hochinfektionsphase“, sagte der Mediziner am Samstag, dem ersten Wettkampftag: „Insgesamt wird sich das System daran beweisen müssen, wie wenige Übertragungen in der Blase zustande kommen.“ Im Moment gehe er von einem „sehr sicheren System“ aus. Laut der Daten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) traten 97 Prozent der bisherigen Infektionen an den ersten drei Tagen nach dem Eintritt in den geschlossenen Kreislauf auf.

DOSB bemängelt Quarantäne-Bedingungen

Der Deutsche Olympische Sportbund bemüht sich intensiv um eine Verbesserung der zum Teil schlechten Bedingungen seiner corona-positiv getesteten Athleten in den Isolations-Hotels. „Uns ist wichtig, dass die Rahmenbedingungen in der Quarantäne gut sind“, sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig am Samstag im Olympia-Ort Zhangjiakou. „Wichtig ist dabei, dass die drei Athleten die Perspektive haben, in den Wettkampf zurückzukehren und sich körperlich darauf weiter vorbereiten zu können.“

Besonders schlecht getroffen hat es den Nordischen Kombinierer Eric Frenzel. „Unzumutbar“, sagte Schimmelpfennig. Deshalb ist der DOSB bereits im intensiven Austausch mit dem Internationalen Olympischen Komitee und den Organisatoren der Winterspiele in Peking, „um beschleunigt Abhilfe zu bekommen“.

4. Februar

Deutsche Kombinierer: Frenzel und Weber infiziert

Der DOSB hat die Corona-Infektionen der Kombinierer Eric Frenzel und Terence Weber bestätigt. Die Corona-Fälle beschädigen die Medaillenhoffnungen einer Erfolgssparte schwer. „Die Athleten waren nach dem Verdacht bereits von ihrer Teilmannschaft separiert worden. Aktuell gibt es bei beiden keine sogenannten Close Contacts“, hieß es in der Mitteilung des DOSB.

Entwarnung für das deutsche Eishockeyteam

Deutschlands Eishockey-Asse dürfen ihrem olympischen Traum in Peking nach dem Happy End einer 24-stündigen Zitterpartie weiter nachjagen. „Die vier Verdachtsfälle aus den Teilmannschaften Skeleton und Eishockey haben sich nach zwei Re-Tests nicht bestätigt“, teilte das DOSB mit.

Ein Mitarbeiter trägt in Peking im Medienzentrum für die Olympischen Spiele Schutzkleidung.
Ein Mitarbeiter trägt in Peking im Medienzentrum für die Olympischen Spiele Schutzkleidung. © dpa

3. Februar

Neuer Corona-Fall bei der ARD

Sportschau-Moderator Michael Antwerpes ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und kann deshalb nicht zu den Olympischen Winterspielen nach Peking fliegen. Das teilte der Fernsehsender ARD am Donnerstagabend mit. Antwerpes war an einer gemeinsamen Außenposition von ARD und ZDF im Internationalen Broadcastcenter (IBC) in den Bergen als Hauptmoderator vorgesehen. Für ihn springt laut Mitteilung nun Markus Othmer ein.

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Antwerpes ist nach Claus Lufen, Hajo Seppelt und Lea Wagner bereits das vierte Mitglied aus dem ARD-Team, das von Corona betroffen ist. Doping-Experte Seppelt ist zwar von seiner Infektion wieder genesen. Dennoch wird der Investigativjournalist vom kommenden Eröffnungswochenende an zunächst vom NBC der ARD und des ZDF in Mainz aus arbeiten und sich um sportpolitische Themen und Hintergründe kümmern.

Die 27 Jahre alte TV-Journalistin Wagner wurde noch vor ihrer Abreise nach China positiv auf das Coronavirus getestet. Auch ARD-Reporter Lufen war bei seiner Ankunft in der chinesischen Hauptstadt am vergangenen Freitag positiv getestet worden. Er befinde sich derzeit im Quarantänehotel, teilte die ARD mit.

Sechs neue Corona-Fälle bei deutschem Olympia-Team

Das deutsche Olympia-Team in Peking ist von sechs neuen Corona-Fällen betroffen. Ob unter den Infizierten auch weitere Sportler sind, teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag zunächst nicht mit. Drei Teil-Mannschaften seien betroffen. Alle Infektionen seien bei der Einreise am Donnerstag festgestellt worden. Die Betroffenen seien symptomfrei und wurden vom Rest des Teams separiert. Zuvor war Eiskunstläufer Nolan Seegert als erster deutscher Sportler bei den Winterspielen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Der erste deutsche Coronafall: Minerva-Fabienne Hase (l) und Nolan Seegert nach ihrem Kurzprogramm. Seegert ist mittlerweile positiv getestet.
Der erste deutsche Coronafall: Minerva-Fabienne Hase (l) und Nolan Seegert nach ihrem Kurzprogramm. Seegert ist mittlerweile positiv getestet. © dpa

Der 29 Jahre alte Paarläufer befinde sich in einem Isolations-Hotel und sei symptomfrei, hatte der DOSB am Mittwoch mitgeteilt. Einige Tage zuvor war bereits bei einem deutschen Betreuer in der Bergregion Zhangjiakou eine Corona-Infektion festgestellt worden.

Im Eiskunstlauf-Team gibt es zudem zwei bestätigte Kontaktfälle, darunter Seegerts sportliche Partnerin Minerva Hase.(sid/dpa)

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