Nach der schweren Knieverletzung von Spaniens Weltfußballerin Alexia Putellas, werden andere Akteurinnen das Geschehen bestimmen.

Der Zuschauerrekord ist schon geknackt, bevor überhaupt der erste Ball rollt. Über 500 000 Tickets sind vor dem Eröffnungsspiel der 13. Frauen-Fußball-Europameisterschaft zwischen England und Österreich am Mittwoch (21.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) verkauft.

Schock für Spanien

Doch auch die erste Hiobsbotschaft gibt es vor der EM in Großbritannien schon: Weltfußballerin Alexia Putellas hat einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitten und muss lange pausieren.

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Putellas hätte das Gesicht der EM werden, hätte Spanien zum Titel führen können. Doch daraus wird nichts. Andere Akteurinnen werden folglich das Geschehen bestimmen. Diese Spielerinnen könnten dazu gehören:

Ada Hegerberg: Die erste Ballon d'Or-Gewinnerin ist zurück auf der großen Bühne. Nach der EM 2017 hatte sich die Star-Torjägerin von Olympique Lyon fast fünf Jahre aus Norwegens Nationalteam zurückgezogen - im Streit mit dem Verband NFF über die ungerechte Behandlung des Frauenfußballs. Auch eine schwere Knieverletzung musste die 26-Jährige überstehen. Jetzt will sie wieder auf dem Platz Taten sprechen lassen, heißt: Tore schießen wie am Fließband. Keine hat in der Champions League mehr Treffer erzielt: 59 Tore sind Rekord.

 Ada Hegerberg, norwegische Fußball-Nationalspielerin
Ada Hegerberg, norwegische Fußball-Nationalspielerin © AFP

Pernille Harderer: Die zweimalige Bundesliga-Torschützenkönigin (29) führt Vize-Europameister Dänemark als Kapitänin an. Schnell und eiskalt im Abschluss, so sorgte die Angreiferin drei Jahre lang im Trikot des VfL Wolfsburg für Furore und wurde zu Deutschlands Fußballerin des Jahres 2020 gekürt. Ihr Aufstieg zur Weltklasse-Knipserin weckte Begehrlichkeiten: Der FC Chelsea holte sie für die kolportierte Rekordablöse von 350.000 Euro nach London. Deutschland darf sich beim EM-Auftakt gegen die Däninnen (8. Juli) auf ordentlich Dynamit gefasst machen.

Die dänische Fußball-Nationalspielerin Pernille Harder
Die dänische Fußball-Nationalspielerin Pernille Harder © AFP

Vivianne Miedema: Die Oranje-Tormaschine ist ebenfalls aus der Frauen-Bundesliga bekannt. Von 2014 bis 2017 ging Miedema für den FC Bayern auf Torejagd. Mittlerweile stürmt sie für den FC Arsenal. In der Heimat gibt es eine Serie von Kindercomics über „Vivianne voetbalt“. Ihre Zahlen im Nationaltrikot haben historische Dimensionen: In 111 Länderspielen für den Europameister und Vize-Weltmeister traf sie 94 Mal - das ist Rekord und um Längen mehr, als Robin van Persie (50) als Bestmarke bei den Männern zu bieten hat. Und: Miedema wird am 15. Juli erst 26 Jahre alt.

Vivianne Miedema, niederländische Fußball-Nationalspielerin
Vivianne Miedema, niederländische Fußball-Nationalspielerin © AFP

Lucy Bronze: Eine Außenverteidigerin als Weltfußballerin, das spricht für sich. Mit ihrem Offensivdrang spielte die Engländerin Bronze (30) sich derart ins Rampenlicht, dass die absoluten Topklubs um ihre Unterschrift buhlten. Über Manchester City und Olympique Lyon führte ihr Weg nun zum FC Barcelona. Dabei schien zu Beginn ihrer Karriere das lukrative Profileben noch völlig utopisch. Während sie einst beim FC Everton spielte, jobbte sie für den Lebensunterhalt noch nebenbei in einem Pizzaladen. (sid)

Lucy Bronze, englische Fußball-Nationalspielerin
Lucy Bronze, englische Fußball-Nationalspielerin © AFP